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Scholz will Wasserstoff-Bündnis mit Kanada schmieden

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht Kanada als zukünftige „Supermacht bei erneuerbaren Energien und nachhaltiger Förderung von Rohstoffen“. Da möchte er sich gerne dranhängen und treibt ein Bündnis voran.

Quelle: dpa
2 Min.
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Gemeinsame Sache: Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) möchte mit Kanada und Premierminister Justin Trudeau ein Bündnis schmieden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will mit Kanada ein langfristiges Bündnis für die Produktion von Wasserstoff schmieden. „Heute können unsere Länder wieder technologisch und wissenschaftlich Geschichte schreiben“, sagte der Kanzler am Dienstag während seines Kanada-Besuchs bei einer Wirtschaftskonferenz in Toronto. Das gelte nicht zuletzt für die Nutzung von Wasserstoff oder die Herstellung von Ammoniak aus Ökostrom. Am Abend stand in Neufundland die Unterzeichnung eines Wasserstoffabkommens auf dem Programm.

„Deutschland und Kanada teilen Zukunftsvision“

Volkswagen und Mercedes-Benz unterschrieben in Anwesenheit von Scholz und Premierminister Justin Trudeau zuvor schon Absichtserklärungen zur Elektromobilität. Der Kanzler lobte: „Ihr Land hat fast grenzenloses Potenzial, eine Supermacht bei erneuerbaren Energien und der nachhaltigen Förderung von Rohstoffen zu werden.“ Deutschland stehe bereit, „einer Ihrer engsten Partner zu werden“. Scholz sprach sogar von „Verwandtschaft“. „So unterschiedlich kanadische und deutsche Landschaften und Städte von oben aussehen mögen: Am Boden fühlen wir uns beide beim anderen zu Hause, mehr als in den meisten anderen Teilen der Welt.“

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Trudeau sagte, Deutschland und Kanada teilten eine Zukunftsvision, in der ihre Wirtschaftssektoren „widerstandsfähig und kohlenstoffneutral“ seien. „Und um an dieser Zukunft zu bauen, müssen wir unsere Kapazitäten für die Produktion sauberer Energie ausbauen.“ Die „grüne Veränderung“ müsse beschleunigt werden. Dabei müsse man darauf achten, woher die Rohmaterialien kämen. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sucht die Bundesregierung derzeit massiv nach neuen Lieferanten von Energie.

Abkommen über Kooperation zur Herstellung von Wasserstoff

Trudeau betonte: „Wir können nicht weiter akzeptieren, dass unsere Materialien und die Dinge, die unseren hochqualitativen Lebenswandel unterstützen, aus autoritären Ländern kommen, die entweder keine Menschenrechte respektieren, oder sich nicht an Umweltstandards oder Standards für Arbeitsbedingungen halten.“ Er nannte Deutschland einen „echten Freund und Partner“.

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Die beiden Regierungschefs wollten anschließend nach Neufundland in Kanadas Osten weiterreisen. Im Ort Stephenville sollte ein Abkommen über die Kooperation bei Herstellung und Transport von Wasserstoff unterzeichnet werden. Dabei ist auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Neufundland gilt als günstiger Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird. Es gibt in der dünn besiedelten Region viel Wind und viel Fläche, um ihn in Energie umzuwandeln.

Bei der Nutzung von Wasserstoff entstehen keine Treibhausgase. Doch muss zur Herstellung mit großem Energieaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Klimafreundlich ist diese Elektrolyse nur, wenn dafür nachhaltig produzierte Energie verwendet wird, also zum Beispiel Strom aus Sonne oder Wind.

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Grundsätzlich kann Wasserstoff als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Weil die Herstellung sehr energieintensiv ist, ist der Wasserstoff derzeit noch deutlich teurer als fossile Energieträger.

Bedeutsam: Scholz‘ längste Antrittsreise bisher

Scholz ist mit einer Wirtschaftsdelegation drei Tage lang in Kanada unterwegs – seine bisher längste Antrittsreise. Trudeau bedankte sich am Montagabend, dass Scholz einen so großen Aufwand betreibe. „Es bedeutet uns tatsächlich viel, wenn ein Regierungschef wie Sie nicht nur auf dem Weg nach oder von Washington nach Kanada kommt.“

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