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Cluely: Wie eine Schummel-KI zwei Studenten erst aus der Uni warf – und dann reich machte

Zwei Ex-Columbia-Studenten haben mit Cluely ein KI-Tool entwickelt, das in Echtzeit bei Bewerbungsgesprächen und Prüfungen helfen soll. Trotz ethischer Bedenken stecken Investoren 5,3 Millionen US-Dollar in die Technologie.

Von Christian Weindl
2 Min.
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Besser betrügen: Das KI-Tool Cluely soll Nutzern in Echtzeit intelligente Antworten  vorschlagen – zum Beispiel auf Smart Glasses. (Symbolfoto: Tero Vesalainen/Shutterstock)

Die ehemaligen Columbia-Studenten Chungin „Roy“ Lee und Neel Shanmugam sorgen derzeit mit einem KI-Tool für Aufsehen, das Nutzern in Echtzeit bei Vorstellungsgesprächen, Meetings und in Prüfungssituationen helfen kann. Tatsächlich hat die Schummel-KI die beiden Programmierer selbst schon das Studium gekostet. Dem Erfolg der Software tut das aber keinen Abbruch – im Gegenteil.

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Cluely: Ein viraler Post führt zu Millioneninvestitionen

Cluely ist ein KI-gestützter Assistent, der in einem unsichtbaren Browserfenster läuft und während Videokonferenzen wie Zoom Gespräche analysiert. Die KI transkribiert das Gesagte, verarbeitet es in der Cloud und liefert dem Nutzer passende Antworten in Echtzeit.

Diese kann man zum Beispiel auf Smart Glasses anzeigen lassen, sodass das Gegenüber selbst im direkten Gespräch nicht bemerkt, dass das Gesagte nicht aus dem eigenen Wissensschatz stammt.

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Offenbar hat Lee eine frühe Version seines Programms namens Interview Coder genutzt, um ein Praktikum bei Amazon zu ergattern. Das wiederum führte dazu, dass an der Universität Disziplinarverfahren gegen die beiden Entwickler eingeleitet wurden, die laut Columbia Spectator zu ihrem Rauswurf führten.

Ein X-Post über die Angelegenheit ging im vergangenen Monat viral – und hat diversen Berichten zufolge dazu geführt, dass das von den Ex-Studenten neu gegründete Startup Cluely kürzlich 5,3 Millionen US-Dollar von Abstract Ventures und Susa Ventures einsammeln konnte.

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„Wie eine Folge Black Mirror“: Ethische Bedenken bei Cluely

Ursprünglich für Vorstellungsgespräche konzipiert, kann Cluely auch in Verkaufsgesprächen, Meetings oder sogar bei Dates eingesetzt werden. Ein umstrittenes Werbevideo zeigt Lee, wie er Cluely nutzt, um bei einem Rendezvous eine Frau besser anlügen zu können.

Das wohl charmant gedachte Video beinhaltet dabei im Subtext ziemlich eindeutig misogynes „Pickup-Artist“-Denken – und stößt deshalb nicht nur auf Gegenliebe. Ein X-User fühlte sich bei dem unangenehmen Clip sogar an die dystopische Serie Black Mirror erinnert.

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Die Nutzung von Cluely wirft aber auch noch weitere ethische und rechtliche Fragen auf. Da das Tool Gespräche aufzeichnet und Daten an die Cloud sendet, könnten Datenschutzgesetze verletzt werden, insbesondere wenn keine Zustimmung der Gesprächspartner vorliegt.

Cluelys eigene Nutzungsbedingungen empfehlen daher, vor der Nutzung die Zustimmung aller Beteiligten einzuholen. Eine Regel, die klar im Widerspruch zum Werbesolgan des Unternehmens steht: „Cheat on everything“ (überall betrügen).

Interesse an Cluely ist groß

Trotz allem finden sich offenbar äußerst viele Abnehmer, die den digitalen Denkersatz regelmäßig und ohne Einschränkungen nutzen möchten. Das jährliche wiederkehrende Einkommen (ARR) des Startups liegt laut Lee derzeit bei über 3 Millionen US-Dollar – vorausgesetzt die derzeitigen Abonnenten bleiben ein ganzes Jahr dabei. Für unlimitierten Zugriff auf KI-Antworten zahlen Kunden 20 Dollar im Monat.

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