Lücke bei Godaddy: Daten von 1,2 Millionen WordPress-Kunden gestohlen

Die Daten von 1,2 Millionen WordPress-Kunden von Godaddy wurden gestohlen. (Bild: Shutterstock/ monticello)
Ab dem 6. November haben Cyberkriminelle eine Schwachstelle auf der Managed-WordPress-Hosting-Umgebung ausgenutzt und Zugang zu Kundendaten erhalten. Dabei sollen unter anderem E-Mail-Adressen und Kundennummern von 1,2 Millionen aktiven und inaktiven Managed-WordPress-Kunden des Unternehmens offengelegt worden sein. Das ergaben Untersuchungen eines IT-Forensik-Unternehmens, das der Hosting-Konzern nach der ersten Entdeckung beauftragte. Der unbefugte Zugriff war am 17. November aufgefallen, berichtete Godaddy nun der US-Börsenaufsicht.
Einbruch in Provisionssystem
Das Unternehmen gibt weiter an, dass Dritte mit einem kompromittierten Passwort in das Provisioning-System für Managed WordPress eingedrungen waren. Es sperrte den Zugang sofort und informierte die Strafverfolgungsbehörden. Im nächsten Schritt beauftragte es die Sicherheitsspezialisten. Die gemeinsame Untersuchung mit ihnen dauere zurzeit noch an, schreiben die Verfasser:innen. Über das Provisionssystem seien das Administratorpasswort und die SFTP-Zugangsdaten offengelegt worden. Beide habe man zurückgesetzt. Aufgrund der gestohlenen E-Mail-Adressen warnt das Unternehmen von Malware- und Phishing-Attacken, etwa im Namen von Godaddy oder WordPress.
Münchner Help Center hilft weiter
Bei einem Teil der Kundschaft seien auch die privaten SSL-Schlüssel erreichbar gewesen. Das Unternehmen stelle aktuell diesen Accounts neue Zertifikate aus. Godaddy schreibt: „Unsere Untersuchung dauert noch an, und wir setzen uns mit allen betroffenen Kunden direkt in Verbindung, um ihnen genaue Einzelheiten mitzuteilen.“ Alternativ können sich Kund:innen über die nationalen Help Center an das Unternehmen wenden, um weitere Informationen zu erhalten. In Deutschland steht eine Hotline unter der Festnetznummer 089 21 094 807 von montags bis freitags, 8 bis 20 Uhr bereit.
Der Godaddy-Sicherheitschef Demetrius Comes beteuert, man werde aus diesem Vorfall lernen und habe bereits zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen. Der Konzern hatte 2018 schon einmal Probleme mit einem Hacker-Einbruch. Zuletzt war er damit aufgefallen, dass er seine Mitarbeiter:innen mit einer frei erfundenen Bonuszahlung „prüfte“. Die waren über den Köder sauer.