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Dieses Schwarze Loch wächst schneller, als die Physik erlaubt – und könnte ein Rätsel lösen

Ein neu entdecktes uraltes Schwarzes Loch dürfte so schnell wachsen, dass es geltende physikalische Grenzen zu durchbrechen scheint. Das „äußerst ungewöhnliche“ Phänomen könnte derweil ein großes Rätsel der Astronomie lösen.

Von Jörn Brien
2 Min.
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So könnte das supermassereiche Schwarze Loch LID-568 aussehen. (Künstl. Darst.: NSF Noirlab)

Ein internationales Forschungsteam hat mit dem James Webb Space Telescope (JWST) ein schnell wachsendes supermassereiches Schwarzes Loch entdeckt, das sie als „äußerst ungewöhnlich“ beschreiben. Denn das Schwarze Loch stammt aus einer sehr frühen Phase des Universums, weniger als 1,5 Milliarden Jahre nach dem Urknall.

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Uraltes Schwarzes Loch überraschend groß

Dennoch hatte das Schwarze Loch schon eine Masse von zehn Millionen Sonnen. Zur Einordnung: Das Schwarze Loch der Milchstraße, Sagittarius A Stern, hat eine Masse von etwas weniger als vier Millionen Sonnen. Das ist aber noch nicht das Besondere an dem LID-568 getauften Objekt.

Laut Günther Hasinger, Professor an der TU Dresden und Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für Astrophysik, sei es „das erste Mal, dass eine Galaxie im frühen Universum entdeckt wurde, die ihr zentrales massereiches Schwarzes Loch dramatisch überfüttert“. Konkret soll LID-568 mehr als 40-mal so viel Masse aufgenommen haben wie laut aktuellen Theorien eigentlich möglich.

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Eddington-Grenze 40-mal übertroffen

Schwarze Löcher sollen eigentlich nur eine begrenzte Menge an Materie in sich hineinziehen können, wie Winfuture schreibt. Die Materie heizt sich bei diesem Akkretion genannten Vorgang enorm auf und sendet extrem starke Röntenstrahlung aus. Theoretisch müsste bei Erreichen der sogenannten „Eddington-Grenze“ diese Strahlung das Ansaugen weiterer Materie stoppen.

Die Astronomin Julia Scharwächter vom International Gemini Observatory/NSF Noirlab in Hawaii sieht in diesem „Fressverhalten“ des Schwarzen Lochs, „eine der möglichen Erklärungen dafür, warum wir sehr schwere Schwarze Löcher so früh im Universum sehen“. Noch stellen die uralten supermassereichen Schwarzen Löcher die Forschung vor ein Rätsel.

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Ist das Rätsel um Uralt-Galaxien gelöst?

Hasinger ist sich denn auch nicht sicher, ob das Rätsel um die von James Webb entdeckten frühen Galaxien und Schwarzen Löcher mit dieser Entdeckung wirklich schon gelöst ist. „Jedenfalls zeigt es, dass dieses Teleskop unser Verständnis des frühesten Universums grundlegend verschiebt“, so der Astrophysiker.

Für die Erforschung der Entstehung Schwarzer Löcher eröffne die Entdeckung eines Schwarzen Lochs in einer extremen Akkretionsphase im frühen Universum jedenfalls spannende Möglichkeiten, findet Forschungsgruppenleiterin Hyewon Suh. „Die weitere Untersuchung wird unschätzbare Einblicke in die frühen Phasen des Wachstums Schwarzer Löcher liefern“, so die Wissenschaftlerin.

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James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung Quelle: NASA, ESA, CSA, STScI

Über seine Forschungsergebnisse berichtet das Team in einem im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlichten Beitrag.

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