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Seltene Erden: Größtes europäisches Vorkommen in Schweden entdeckt

Rechtzeitig zum Besuch der EU-Kommission in der neu entstehenden Stadt nördlich des Polarkreises rund um den Erzberg Kiirunavaara hat das schwedische Bergbauunternehmen LKAB nach eigenen Angaben ein riesiges Reservoir an Seltenen Erden in der Region gemeldet.
Über eine Million Tonnen der wichtigen Mineralien sollen sich im sogenannten Per-Geijer-Reservoir am nördlichen Rand der Stadt Kiruna verbergen. Sollte sich die Annahme als richtig erweisen, würde es sich um das größte Vorkommen an Seltenen Erden in Europa handeln, was nicht nur der Verkehrswende in unserem Teil der Welt sehr entgegenkommen würde.
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Seltene Erden werden nämlich nicht nur für Elektroautos benötigt, sondern kommen auch in Windkraftanlagen und kleinen Kommunikations-Tools wie Smartphones zum Einsatz. Aktuell ist Europa nahezu vollständig abhängig von Importen aus China.
Das asiatische Land dominiert den Weltmarkt für Seltene Erden, wird aber im Kontext der diversen Weltkrisen immer weniger als verlässlicher Partner wahrgenommen. Funde außerhalb der Volksrepublik sind daher umso wichtiger.

Das Kiruna-Gebiet aus der Luft betrachtet. (Bild: LKAB)
Das Staatsunternehmen LKAB hat bereits damit begonnen, Erkundungsgrabungen vorzunehmen, um festzustellen, wie groß das Vorkommen tatsächlich ist und wie es am wirtschaftlichsten abzubauen wäre. Eine entsprechende Genehmigung liegt LKAB indes noch nicht vor.
Dennoch zeigt sich LKAB-Chef Jan Moström zuversichtlich, dass die Bedeutung des Fundes auch der europäischen Politik nicht entgehen wird. Dennoch werde es einige Jahre brauchen, das Vorkommen näher zu untersuchen, bevor letztlich qualifizierte Genehmigungsanträge gestellt werden können, so Moström in einer Pressemitteilung.
Auch ansonsten scheint gerade das Per-Geijer-Gebiet das Potenzial zu haben, Europas wichtigstes Bergwerk für kritische Rohstoffe zu werden. Schon im vergangenen Jahr waren dort über 400 Millionen Tonnen an Mineralressourcen mit hohem Eisengehalt identifiziert worden.
Umfangreiche weitere Studien haben nun gezeigt, dass die Lagerstätte sogar mehr als 500 Millionen Tonnen enthält und dabei einen mehr als siebenmal so hohen Gehalt an Phosphor aufweist, als bisher im Kiruna-Gebiet üblich war. Phosphor ist einer von drei Nährstoffen in Mineraldüngern, die für die Nahrungsmittelproduktion notwendig sind, und steht auf der EU-Liste kritischer Mineralien.
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