Seitenbetreiber, die nicht wollen, dass Google nach eigenem Gusto Inhalte ihrer Websites zur Darstellung in den verschiedenen Ergebnis-Snippets der Suchmaschine verwendet, erhalten in den kommenden Wochen erstmals die Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. Bislang konnten sie mit dem Attribut „Nosnippet“ lediglich verhindern, dass Google überhaupt ihre Inhalte nutzt.
Das sind die neuen Attribute für den Robots-Tag
Nun führt der Suchmaschinenbetreiber folgende weiteren Attribute zum Robots-Meta-Tag ein, der im HTML-Head oder dem HTTP-Header seine Heimat hat:
max-snippet:[number]
Dieses Attribut setzt eine maximale Textlänge in Zeichen, die Google für die Anzeige im Snippet verwenden darf. Laut Google kann dieses Attribut ebenso dafür genutzt werden, Inhalte komplett von der Nutzung in Featured Snippets auszunehmen, aber etwa in Suchleisten-Snippets weiterhin anzuzeigen. Dafür sollten Webmaster mit dem Wert zur Textlänge experimentieren. Einen festen Wert, der auf jeden Fall das beschriebene Ergebnis zeigen würde, kann Google nicht nennen.
max-video-preview:[number]
Bei Video-Inhalten limitiert dieses Attribut die Dauer der Vorschau-Anzeige in Sekunden. So wird sichergestellt, dass nicht etwa das ganze – potenziell umsatzrelevante – Video schon im Snippet angeschaut werden kann.
max-image-preview:[setting]
Bei Bildinhalten kann über dieses Attribut gesteuert werden, ob und wenn, welche Qualität im Snippet ausgeliefert wird. So lassen sich per „none“ Bild-Previews komplett unterbinden. Mit „standard“ oder „large“ werden unterschiedliche Bildgrößen ausgeliefert. Gerade bildlastigen Angeboten kann dieses Feature helfen, Nutzer trotz Snippet-Anzeige auf die eigene Seite zu holen, weil es dort die Originalbilder zu sehen gibt.
Neues Data-Attribut kann im HTML-Code verwendet werden
Neben den Attributen zum Robots-Meta-Tag führt Google ein HTML-Data-Attribut namens „data-nosnippet“ ein. Dieses kann den Elementen „section“, „span“ und „div“ zugesetzt werden und führt dazu, dass Inhalte, die von einem der so ausgezeichneten Elemente umschlossen werden, nicht in Snippets zur Anzeige gelangen.
Dabei ist es grundsätzlich egal, welcher Art der Inhalt ist. Auch Textteile können generell auf diese Weise limitiert werden:
<p><span data-nosnippet>Harry Houdini</span> ist ein bekannter Entfesselungsartist.</p>
Attribute kommen in den nächsten Wochen und Monaten
Google will die Robot-Meta-Tag-Attribute etwa ab Mitte bis Ende Oktober beachten. Die Anweisungen funktionieren weltweit, was auch für das neue Data-Attribut gilt. Dieses will Google irgendwann im Laufe des Jahres für die Suchergebnisse beachten.
Ergebnisschnipsel sind nicht unumstritten
Nachdem Google kürzlich für einigen Aufruhr mit der Ankündigung gesorgt hatte, manche bisherige Anweisung nur noch als Anregung zu interpretieren, kommt der Suchmaschinenriese nun den Webmastern wieder ein Stück entgegen.
Gerade das Instrument des Featured Snippets ist in der Seitenbetreiberwelt nicht unumstritten. In diesen Snippets kann Google Inhalte einer Website oberhalb der Suchergebnisse anzeigen und hat somit eine neue Position 0 geschaffen. Während die einen sich den Kopf darüber zerbrachen, wie sie nun am ehesten diese Position mit ihren Inhalten erreichen konnten, gingen andererseits ganze Geschäftsmodell baden, weil die werthaltigen Inhalte plötzlich in einem Featured Snippet ohne nachfolgenden Besuchsbedarf auf der Ursprungs-Website auftauchten. Wir berichteten ausführlich.
Das gleiche kann gelten, wenn Google Inhalte bereits in den Suchvorschlägen einblendet. Webmaster sind gut beraten, sich die neuen Attribute und ihren potenziellen Nutzen genau anzusehen.