Das Model 3 von Tesla ist das erste Elektroauto, das die allgemeine Verkaufsliste anführt. Das ist ein Erfolg für die Elektroautobauer, wenn auch unter dem Eindruck einer weiteren Reduzierung der Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Neuzulassungen sinken um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat
Unter dem Eindruck des weltweiten Chipmangels sind die Neuzulassungszahlen im September auf nur 964.800 Einheiten gesunken. Das führt indes nicht zu einem Rückgang der Autoverkäufe insgesamt, sondern lediglich zu einem Absinken der Neuwagenzulassungen und zu einer Verlagerung hin zum Gebrauchtwagenmarkt.
Im bisherigen Jahresverlauf schnitten die 26 europäischen Märkte im Vergleich zu 2020 weiterhin besser ab. Jedoch verringert sich der Abstand mit dem Fortschritt des Jahres. Zum Ende der ersten Jahreshälfte lagen die Gesamtzulassungen noch um 27 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2020. Die Ergebnisse bis September zeigen, dass sich dieser Abstand auf nur noch sieben Prozent verringert hat, rechnet das Analyseunternehmen Jato vor.
Aufschwung nur für Stromer, Absturz bei Diesel
Dabei hält allein der Aufschwung der Elektrofahrzeuge an. Dieselfahrzeuge hingegen erleben einen regelrechten Absturz in den Verkaufsstatistiken. Das hat zum einen mit der Wahrnehmung der Klimakrise zu tun, zum anderen aber auch damit, dass sich Hersteller entscheiden müssen, welche ihrer Fahrzeuge sie mit den knapperen Chipressourcen versorgen wollen. Nachvollziehbar, dass diesen Wettbewerb vornehmlich Elektroautos gewinnen, die sich auch noch durch staatliche Subventionen attraktiv zeigen.
Im September verzeichneten emissionsarme Fahrzeuge – also Stromer und Hybride – einen monatlichen Zuwachs von 44 Prozent auf 221.500 Einheiten, während die Zulassungen von Dieselfahrzeugen um 51 Prozent auf 167.000 Einheiten zurückgingen. Vor der Pandemie kamen laut Jato auf jedes Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeug 10,3 neu zugelassene Dieselfahrzeuge. Heute ist dieses Verhältnis auf nur noch 1,3 gesunken.
Tesla steigert Marktanteil auf 24 Prozent und führt vor VW
In besonderer Weise konnte im September das Tesla Model 3 von diesen Verschiebungen profitieren. Das erschwinglichste Elektroauto des US-Herstellers erreichte mit 24.600 zugelassenen Einheiten einen Marktanteil von 2,6 Prozent. Dies ist sowohl das erste Mal, dass ein Elektroauto den Markt anführt, als auch das erste Mal, dass ein Fahrzeug, das außerhalb Europas hergestellt wurde, den ersten Platz belegt.
Die starke Leistung des Model 3 erklärt sich zum Teil durch Teslas intensiven Verkaufsschub zum Quartalsende. Der September ist traditionell ein starker Monat für die Zulassungsergebnisse des US-Herstellers in Europa. Seit seinem Eintritt in den europäischen Markt hat das Model Y ebenfalls gut abgeschnitten. Es kann den zweiten Platz im Stromer-Ranking sichern.
Dank des Erfolgs dieser beiden Modelle führt Tesla den Stromer-Markt mit einem Anteil von 24 Prozent an. Dahinter folgen die Volkswagen-Gruppe mit 22, Stellantis mit 13 und Hyundai-Kia mit knapp elf Prozent. Tesla verkaufte auch absolut mehr Neuwagen als etablierte Marken wie Fiat, Nissan oder Seat.