
Für den heutigen Teil haben wir Sachar Klein befragt. Der Berliner ist mit seinen 37 Jahren auf dem besten Weg als alter Hase in der PR wahrgenommen zu werden. Seit 2005 ist Klein in der Unternehmenskommunikation tätig, nachdem er vorher als Journalist gearbeitet hat. Er verantwortete die Kommunikation unter anderem für AOL, E-Plus und zuletzt Glossy Box, bevor er seine Agentur Hypr startete. Er weiß, wie man gute Geschichten erzählt und so Öffentlichkeit erzeugt.
Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Sachar Klein von Hypr
Twitter: Ich bin seit mittlerweile über zehn Jahren auf Twitter aktiv. Ich habe mir selbst die Hürde auferlegt, niemals mehr als 150 Accounts zu folgen. So stelle ich sicher, dass mein Stream qualitativ hochwertig ist und ich über Twitter all die Informationen bekomme, die mir wichtig sind. Überflüssiger Lärm wird reduziert. Zum Glück folgen mir auch einige Leute – unter ihnen viele Journalisten und Meinungsmacher, so dass ich vor allem über den Microblogging-Dienst Kontakte knüpfen kann, um für unsere Auftraggeber die richtigen Gatekeeper anzusprechen.
Google Drive: Als ich darüber nachdachte, was mir im Zuge der Gründung von Hypr wichtig ist, war ein sehr wesentlicher Faktor Dezentralität. Ich möchte den bestmöglichen Zugang zu Talenten haben – und nicht auf Berlin als Standort angewiesen sein. Das bedeutet auch, dass ich Leuten aus Heidelberg, München oder Münster die Chance geben muss, sehr effizient im Sinne unserer Auftraggeber arbeiten zu können. Am besten so, als würden wir gemeinsam in einem Raum sitzen. Eins der besten Tools, um das hinzubekommen, ist Google Drive. Alle Dokumente sind in Echtzeit für jedermann verfügbar, man kann gemeinsam an Texten und Präsentationen arbeiten und durch die Cloud-Anbindung ist das Ganze auch noch sehr sicher.
Gary Vaynerchuk: Ich verfolge seit 2008, was Gary Vaynerchuk online macht. Damals hat er vor allem Weine auf Youtube verkostet und sich durch seine Art eine große Berühmtheit erarbeitet. Mittlerweile leitet er eine weltweit agierende Digital-Agentur und produziert Unmengen an Content. Sein Credo: So viel Wissen wie möglich teilen, stets mehr geben, als man verlangt und uneitel sein. Vor allem über seinen täglich (!) erscheinenden Podcast ziehe ich wahnsinnig viel Know-how und Inspiration für meine Arbeit und somit auch für unsere Auftraggeber.
Lunch: Einer meiner Mentoren, Gunnar Bender, empfahl mir zu Beginn meiner PR-Karriere niemals alleine zu Mittag zu essen. Sein Rat basiert auf dem Buch „Never Eat Alone“ von Keith Ferrazzi, das 2005 erschien und somit mittlerweile über zehn Jahre alt ist. Tatsächlich hat die omnipräsente Digitalisierung und die Möglichkeit, permanent virtuell miteinander in Kontakt zu stehen, dazu geführt, dass das persönliche Gespräch umso wertvoller geworden ist, weil man dabei eine Intensität und Substanz erreicht, die dem Virtuellen abgeht. Miteinander zu essen, ist eine sehr gute Methodik, sein Netzwerk zu pflegen – und speziell in der PR ist die Qualität des eigenen Netzwerks ungemein wichtig. Seit Jahren schon halte ich mich an den Rat, was auch „gemütliches“ Gewicht erklärt.
Remarkable: Seit zwei Monaten gehe ich nicht mehr ohne mein Remarkable aus dem Haus. Das Gerät ist ein Tablet, das kaum etwas wiegt und mit dem man handschriftlich Notizen machen kann. Tatsächlich fühlt sich das Schreiben auf dem Remarkable viel natürlicher an als beispielweise auf dem iPad. Und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Handgeschriebenes viel eher im Gedächtnis bleibt als Dinge, die wir in eine Tastatur tippen.
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