„Der Millennium-Falke steht für wichtige Managementprinzipien“ – Dirk Krischenowski von Dot Berlin
Für den heutigen Teil haben wir Dirk Krischenwoski befragt. Der 53-Jährige gehört zu den entscheidenden Wegbereitern für die neuen, insbesondere die geographischen, Top-Level-Domains in Deutschland. Seit mehr als zehn Jahren entwickelt und betreibt er digitale Identitäten für Städte, Bundesländer und Regionen. Mit .berlin eröffnete Krischenowski im März 2014 außerdem die weltweit erste Domain-Endung für eine Stadt und begleitete maßgeblich den Start der Top-Level-Domains .hamburg, .ruhr, .wien und .tirol. Neben seiner Leidenschaft für digitale Themen hat Krischenowski ein Faible für Star Wars – und das zeigt sich auch im Büro.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Dirk Krischenowski von Dot Berlin
Millennium-Falke: Die Sterne sind für mich ein Sehnsuchtsziel, das immer in Sichtweite liegt – der Millennium-Falke aus Star Wars steht nämlich gleich drei Mal in unserem Büro. Wir haben ein fünf Zentimeter großes Modell aus Lego, ein 15 Zentimeter großes Modell aus Metall und ein etwa 25 Jahre altes Revell-Modell mit fast 50 Zentimetern Länge, das ich als Student zusammengeklebt habe. Für mich bedient der Millennium-Falke gleich mehrere wichtige Managementprinzipien: Han Solo, der Pilot des Raumschiffes, gibt mit seinen sehr menschlichen Zügen und seinem guten Herzen ein gutes Chefmodell ab. Der Millennium-Falke selbst beweist außerdem, dass nicht nur High-Tech mit Lichtgeschwindigkeit fliegt – abgeleitet bedeutet das für mich, dass viele Unternehmen, die auf den ersten Blick wahnsinnig beeindruckend wirken, eben auch nur mit Wasser kochen. Zu guter Letzt sind Han Solo und sein Millennium-Falke sehr verlässlich – und das ist eine wichtige Eigenschaft für unser gesamtes Team.
Pflanzen: Unser Büro ist ein Urwald, der das ganze Jahr über ein angenehmes Klima schafft. Und es ist ein bisschen so wie mit Haustieren: Die Mitarbeiter kümmern sich, übernehmen Verantwortung und grämen sich, wenn einer ihrer Schützlinge etwa Spinnmilben bekommt. Meine Lieblingspflanze ist das Riesen-Elefantenohr, dessen Blätter im Sommer so groß werden wie eine ganze Schreibtischplatte, die im Winter aber gehätschelt werden muss, um zu überleben.
Kunst: Bilder in allen Varianten pflastern das Büro förmlich: von einem Künstler gemalt, selbstgemalt, nachgemacht, fotografiert, gegenständlich, gepixelt von Eboy oder als Manga von Evelin. Auch ein paar große Namen wie Anton Corbijn, Anton Stankowski, Horst P. Horst, Victor Vasarely, Georg Baselitz und Roy Lichtenstein sind dabei. Ich finde, Kunst schafft Ablenkung für die Sinne, ist Nahrung fürs Gehirn und Kristallisationspunkt für Kreativität – und damit eine Bereicherung für jedes Büro.
Licht: Ich mag es hell. Beim Ausbau unserer Räume haben wir uns deshalb bewusst gegen Einzelbüros entschieden. Stattdessen arbeiten alle in einem großen, lichtdurchfluteten Loft in Sicht- und Hörweite zueinander. Das kann manchmal nervig sein, weil ich viel von der Kommunikation der anderen mitbekomme und abgelenkt werde. Andererseits ist es aber gut für das Verständnis des Teams untereinander – und alle mögen es, zusammen in einem Raum zu arbeiten.
Anstecker: Vom Chief Information Officer der Stadt Bilbao habe ich einen kleinen silbernen Anstecker in Form des Buchstaben B bekommen – er hat ihn für mich von seinem Revers abgenommen. Für mich ist der Anstecker wichtig, weil ich neidlos anerkennen musste, dass Bilbao noch vor Berlin oder jeder anderen Großstadt, deren Name mit B beginnt, erkannt hat, dass eine Stadt mit ihrem Buchstaben weltweit erfolgreich Branding machen kann. Und darauf ist Bilbao zu Recht stolz.
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Habe zehn Jahre in einem Großraumbüro verbracht, bitte nie wieder. Auch in der neuen Apple Zentrale werden diese anscheinend nicht gemocht.