„Immerhin ist es kein Mode-Tattoo“, sagte ich mir noch, als ich die Geschichte von Anne Juliane Wirth gelesen habe. Die Wienerin, die als Werkstudentin bei Kununu arbeitet, hat sich das Firmenlogo der Arbeitgeber-Bewertungsplattform tätowieren lassen – und dafür einen Freiflug nach Boston bekommen. Die Geschichte ist skurril. Der ungewöhnliche Mitarbeiter-Benefit lässt bei vielen Menschen zweifelnde Blicke aufkommen. Wir haben „AJ“, wie Anne Juliane auch genannt wird, am Rande der New-Work-Sessions in Berlin getroffen und sie über die Aktion ausgefragt.
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Skurriler Mitarbeiter-Benefit: „Das Tattoo erinnert mich an eine tolle Zeit!“
t3n.de: Als jemand, der sich mit 16 Jahren ein Tattoo hat stechen lassen und es gerade entfernen lässt, muss ich dich das fragen: Wie sicher bist du, dass das eine gute Idee war?
Anne Juliane Wirth: Nach einem halben Jahr mit dem Tattoo lautet die Zwischenbilanz: Ich würde es wieder tun. Eine kleine, minimalistische Blume an meinem Handgelenk, die mich an eine tolle Zeit erinnert – so what?
Dein Tattoo ist im Gegensatz zu meinem ziemlich sichtbar. Warum gerade das Handgelenk und nicht, sagen wir mal, die Pobacke?
Das würde ja bedeuten, dass Kununu für den Arsch wäre! Als typisches Opfer der „Generation Praktikum“ und durch Erzählungen im Freundeskreis weiß ich, wie es in anderen Firmen zugeht. Ich stehe voll hinter der Mission und den Werten, die Kununu vertritt. Durch die Stelle auf meinem Handgelenk bekommt die Blume insofern die gebührende Aufmerksamkeit. Ich gebe aber gerne auch zu: Die Stirn stand nie zur Debatte.
Das Tattoo hat dir eine Freundin in der WG-Küche gestochen. Ich finde das ja ganz schön tough. Du musst großes Vertrauen in sie gehabt haben, oder?
Für mich gehören Freundschaft und Vertrauen klarerweise zusammen.
Ist das Vertrauen in Kununu auch so groß? Was macht das Arbeiten bei dem Unternehmen denn so besonders, dass du dir das Logo tätowieren lässt?
First things first: Dieser Mitarbeiter-Benefit entstand eigentlich aus einem Scherz heraus. Eine Kollegin hat im Office ihr neuestes Tattoo gezeigt. Daraufhin meinte unser Geschäftsführer, dass, wer sich die Kununu-Blume stechen lässt, einen Flug nach Boston bekäme. Ich habe hin und her überlegt und mich dann schließlich einfach getraut. Letztlich waren dafür aber drei Gründe ausschlaggebend: Erstens finde ich meinen Arbeitgeber wirklich toll. Ich mag die Arbeitsatmosphäre, meine Aufgaben, den Kollegenzusammenhalt, die offene Kommunikation, unser Office und so weiter. Zweitens liebe ich minimalistische Tattoos. Und drittens: Boston calling, hallo!?„Nach einem halben Jahr mit dem Tattoo lautet die Zwischenbilanz: Ich würde es wieder tun.“
Apropos, warum eigentlich nicht den Firmennamen, sondern nur die Blume?
Für die Blume gibt es einen Economy-Flug, für die Blume mit einem „k“ Business Class, und wer sich den ganzen Firmennamen tätowieren lässt, darf in der ersten Klasse fliegen. Ich bin aber ziemlich winzig und Economy reicht da völlig.
Du hast dafür also einen Flug nach Boston geschenkt bekommen. Was hast du denn da so gemacht und hat die Reise sich gelohnt?
Ich war im September, kurz vor Ende der Semesterferien, für eine Woche in der Stadt. Und ja, Boston hat mir gut gefallen. Die Menschen sind wunderbar lässig. Ich bin jeden Tag 20 Kilometer spaziert, das Wetter war nochmal um zehn Grad wärmer als zu Hause in Wien. Darum habe ich in Parks viel Sonne getankt, mir den Harvard-Campus angesehen, außerdem eine Seminararbeit in der Boston Public Library beendet und natürlich die US-Kollegen in ihrem Büro besucht. Es war definitiv eine tolle Reise, die ich mir mit meinem Studenten-Budget sonst nur schwer hätte leisten können.
Würdest du dir ein t3n-Logo tätowieren lassen, wenn wir dich nach Hannover einladen?
Nö, denn ihr müsstet mich erst einmal von eurer Mission und eurer Unternehmenskultur überzeugen, also einen echten t3n-Fan aus mir machen. Glaub mir, die Messlatte liegt da ziemlich hoch. Und außerdem: Was soll ich denn bitte in Hannover?
Ok, das lass ich jetzt mal unkommentiert.
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Warum sollte es so skurril sein, wenn sich eine Person einen kleinen Bereich auf der Haut tätowieren lassen möchte? Die junge Frau hat sich entschieden, weil sie sich mit ihrem Arbeitgeber identifiziert. Wichtig ist allerdings wie heutzutage tätowiert wird, dass die Tätowierer unter die besten hygienischen Bedingungen arbeiten.
Wenn meine Freunde und ich ein neues Tattoo wollen, gehen wir zu unserem Freund, der Tätowierer von Beruf ist. Er ist sehr präzise mit seiner Arbeit, von der Vorbereitung bis hin zur Zeichnung der Tattoos. Er hat uns mal erzählt, dass er seine Produkte bei Magic-Moon-Shop (https://magic-moon-shop.com/) bestellt, da ihm die Qualität seiner Werkzeuge sehr wichtig ist. Sie bieten auch eine Vielzahl an Artikeln für das Tätowieren. Sein Lieblings-Tool ist der Skull Tube und seine letzte Bestellung war ein ausgezeichnete günstige Inkbutler, dass der Hammer ist!
Sich tätowieren lassen ist eine persönliche Entscheidung. Ich finde, Leben und leben lassen.