Kein Rückzieher: Manipulierter Slack-Client bringt gelöschte Nachrichten zurück
Eine falsche Information geteilt oder eine Frage gestellt, die sich kurz darauf als bereits anderweitig beantwortet erweist? Für Slack-Nutzer:innen kein Problem, denn der Team-Messenger erlaubt das nachträgliche Löschen von Nachrichten. Die werden dann bei den Empfänger:innen auch nicht mehr angezeigt – nur wirklich weg sind die gelöschten Nachrichten nicht.
Der Sicherheitsforscher Sharon Brizinov hat herausgefunden, dass der Slack-Client auch gelöschte Nachrichten weiterhin in einem lokalen Cache speichert. Mit einem von ihm geschriebenen Python-Skript kann der Client daher so manipuliert werden, dass die gelöschten Nachrichten wieder sichtbar werden.
Gelöschte Nachrichten verschwinden dann zwar im Client der ursprünglichen Absender:innen, in dem von Brizinov gepatchten Slack-Client bleiben sie jedoch erhalten. Als Beleg dafür hat der Sicherheitsforscher sein Script auf GitHub veröffentlicht.
Gelöschte Nachrichten sichtbar machen: Ist das überhaupt sinnvoll?
Brizinov hat sein Script nach eigenen Angaben deshalb entwickelt, weil ein Freund sich darüber beschwert hatte, dass ein ehemaliger Chef eine fiese Nachricht an ihn geschrieben habe. Da die aber zu schnell wieder gelöscht wurde, hatte der Freund keinen Beleg dafür.
In aller Regel sollte es aber eigentlich keinen Grund geben, gelöschte Nachrichten – noch dazu ohne Wissen des Löschenden – wieder sichtbar zu machen. In den meisten Fällen dürften Slack-Nachrichten deswegen gelöscht werden, weil sie überholt sind. Sie zu löschen, geschieht im Regelfall also eher aus Respekt für die Kolleg:innen.
In Einzelfällen könnte Brizinovs Script zwar hilfreich sein, aber dann dürfte etwas ganz Grundsätzliches in der Kommunikationskultur eures Unternehmens nicht stimmen. So oder so ist es aber natürlich hilfreich, zu wissen, dass sich gelöschte Slack-Nachrichten wieder sichtbar machen lassen.