Smart-City-Index: Diese deutschen Städte sind top bei der Digitalisierung
Hamburg ist die smarteste City in Deutschland, das hat der neuste Smart-City-Index des Bitkom ergeben. Die jährliche Erhebung des Digitalverbands kürte die Stadt an der Elbe wie angekündigt zum dritten Mal in Folge zum Sieger. Sie schaffte 86,1 von 100 möglichen Punkten. München liegt mit 85,3 Punkten auf dem zweiten Platz, doch der Abstand ist geschrumpft.
Zum ersten Mal vorne mit dabei: Dresden mit 81,6 Zählern. Das Verfolgerfeld ist enger als in den Jahren zuvor. Interessant sind auch die kleinen Städte, die in Einzelkategorien punkten konnten.
Deutsche Städte zeigen Tatendrang bei Digitalisierung
Der Digitalisierungsindex deutscher Großstädte wird das vierte Jahr in Folge erhoben und zeigt, dass sich insgesamt viel tut. So sei das Niveau im Ganzen gestiegen, stellt der Verband fest.
Die Spitze ist zudem breiter geworden: Konnte Hamburg im Vorjahr noch drei von vier Kategorien für sich beanspruchen, gewinnt 2022 in jeder Kategorie eine andere Stadt. Bitkom-Präsident Achim Berg fasst zusammen: „In den Städten herrscht ein enormer digitaler Tatendrang.“
Die Studie hat 11.000 Datenpunkte in 81 Städten erfasst, überprüft und analysiert. Sie lässt sich über die Seite des Smart-City Index-2022 abrufen.
Die Verfolger: Zwischen Platz 4 und 10 nur 4 Punkte Unterschied
Das Feld der Verfolger rückte 2022 enger zusammen. Vormals auf Platz 2 findet sich Köln mit 79,4 Punkten nun auf dem vierten Rang. Es folgen Stuttgart (78,1), Nürnberg (77,6), Aachen (77,3), Bochum (77), Düsseldorf (76,6) und Darmstadt (75,2). Die Liste zeigt schon bis hierher, dass keineswegs die reichsten Städte auch die besten Platzierungen erreicht haben.
Engagement und Motivation entscheidend
Der Bitkom zählt andere Erfolgsfaktoren auf: Engagement der Stadtverwaltung und der Bürger, ein starkes lokales Netzwerk, klare Strukturen und – das ist klar – eine Digitalstrategie.
Berg sagt: „Unabhängig von der Größe und der Finanzkraft ist es entscheidend, dass Politik und Verwaltung anpacken. Es braucht den Willen und die Fähigkeit, in der gesamten Stadt Begeisterung für die Digitalisierung auszulösen.“
Hidden Champions bei den Einzelkategorien
Wer nicht unter die ersten zehn Plätze fällt, kann trotzdem führend sein. Denn auch die Spitzenplätze in den Bewertungskategorien zählt der Bitkom auf, und dort sieht man einige Überraschungen. So führt im Bereich „Verwaltung“ zwar Nürnberg die Liste an, es folgen jedoch Heilbronn und Düsseldorf – dahinter: Heidelberg.
Nürnberg hat auch bei der Kategorie „Mobilität“ die Krone auf, dahinter erscheinen Hamburg, Berlin, München und Köln.
Paderborn belegt Platz 1 im Bereich „Energie und Umwelt“. Ulm, Trier und Aachen folgen. Bei „IT und Kommunikation“ steht Gelsenkirchen vorne. München, Hamburg und Köln liegen dahinter. Die Kategorie „Gesellschaft“ führen Hamburg, Dresden und Düsseldorf an, Platz 4 hat Wuppertal eingenommen.
Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern top
Im Mittel stehen Städte der Bundesländer Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern am besten da. Über dem Schnitt liegen noch Rheinland-Pfalz und Hessen.
Doch die Autor:innen betonen auch die regionalen Unterschiede: In Sachsen gibt es nur drei Großstädte, im unterdurchschnittlich bewerteten Nordrhein-Westfalen gleich 30. Die Studie hebt hervor, dass Universitätsstädte bundesweit im Durchschnitt besser abschneiden.