Der deutsche Premium-Autobauer Daimler und der chinesische Volumenhersteller Geely haben 2019 eine Vereinbarung unterzeichnet, Smart in einem 50/50-Joint-Venture gemeinsam zu betreiben und im selben Jahr die Marke komplett auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Auf der Internationalen Autoausstellung zeigen sie nun das erste Ergebnis dieser Kooperation – den Smart Concept #1.
Optik: Mercedes; Technik und Produktion: Geely
Dabei wird die Arbeitsteilung deutlich. Mercedes zeichnet für das optische Design des Fahrzeugs zuständig, Geely wird die neuen Smarts in China bauen. Dazu wird eine neue Fabrik im zentralchinesischen Xian errichtet, die eine jährliche Kapazität von etwa 150.000 Fahrzeugen haben wird.
Das Innenleben wird von Geely-Technik dominiert. So soll der Smart auf der Sustainable Experience Architecture (SEA) des chinesischen Herstellers basieren. Die modulare Plattform für Elektrofahrzeuge findet auch in den Fahrzeugen von anderen Geely-Töchtern wie Volvo und Lynk Verwendung.
Geely verspricht, dass die Architektur eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern und stark reduzierte Ladezeiten dank der 800-Volt-Technologie bieten wird. Die Plattform punktet neben der Möglichkeit des Einbaus von Batterien mit großer Reichweite auch mit einer neuen Generation von Fahrzeugsoftware, die 75 Prozent der elektronischen Steuergeräte des Fahrzeugs per OTA-Update, also funkbasiert, aktualisieren können soll. Ein zentraler Computer steuert das Infotainment, die Fahrerassistenzfunktionen und die E/E-Architektur (Electric/Electronic Architecture).
Smart verspricht, das Serienfahrzeug mit einer Vielzahl an Fahrerassistenzfunktionen auszustatten – darunter das Selbsteinparken und die automatische Ausweichlenkung.

Smart Concept #1. (Bild: Smart)
So sieht der Smart Concept #1 aus
Die auf der IAA vorgestellte Studie namens Smart Concept #1 zeigt, wo die Reise hingeht. Damit wird aus dem Smart ein Premiumfahrzeug im Segment der Kompakt-SUV.
Das Konzept zeige „eine völlig neue Design-DNA“ für Smart, meint Gorden Wagener, Designchef der Mercedes-Muttergesellschaft Daimler und fügt hinzu: „Das neue sportliche Concept #1 ist eine Neudefinition der Marke Smart auf eine sehr coole, erwachsene Art“. Was er damit meint, fällt auf den ersten Blick auf: Der neue Smart sieht überhaupt nicht mehr so aus wie der Vorgänger. Sämtliche Reminiszenzen an früheres Smart-Design sind verschwunden, wenn wir von Logo und Schriftzug mal absehen.
Stattdessen erinnert die neue viersitzige Studie an Fahrzeuge wie den Mini von BMW oder den Swift von Suzuki. Im stark wachsenden Klein-SUV-Segment wird er sich zudem mit dem Renault Captur und dem Peugeot 2008 auseinandersetzen müssen.
Smart Concept #1 fast 80 Zentimeter länger als der Vorgänger
Beim Design des Concept #1 kontrastiert ein sogenanntes „schwebendes Dach“ mit einer robusten Karosserie. Das Dach wurde durch die rahmenlosen Türen und den Verzicht auf eine B-Säule optisch abgesetzt. Die hinten angeschlagenen Türen sollen laut Smart einen besseren Zugang zum Fond ermöglichen.
Eine kleinteilige LED-Beleuchtung soll Elemente des Exterieurs hervorheben, etwa die Leiste über dem Kühlergrill, die die Scheinwerfer, die Kühlergrilleinfassung und den Rand des Panorama-Schiebedachs verbindet. Die LED-Scheinwerfer sind Teil einer „Lichtinszenierung“ rund um das Fahrzeug, die im Takt der Musik tanzen können soll. Auch im Innenraum kommen LED-Leuchten zum Einsatz, unter anderem im Fußboden. Das Armaturenbrett wird von einem 12,8-Zoll-Touchscreen dominiert, der ein 3D-Display haben soll.
Mit 4.290 Millimetern Länge ist das Konzept deutlich länger als der 3.495 Millimeter lange Smart Forfour, den es ersetzen soll. Der Forfour basiert auf dem Renault Twingo und wird im Werk des französischen Automobilherstellers in Slowenien gebaut.
Nikolaus Hayek würde im Grab rotieren, wenn er sehen würde, was aus seiner Idee geworden ist. Ein im Laufe der Jahre total verfettetes SUV. Von Stadtauto keine Spur mehr. R.I.P. Smart.
Bein einem Stadtauto zu bleiben wäre mal super, stattdessen wird wieder vergrößert, auch die Masse. Mit einem leichten kleinen Stadtauto bräuchte man weder einen großen Akku, noch 800V. Der Verbrauch sinkt und die Emmission von Feinstaub durch Reifenabrieb und Bremsen auch.