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Unsere Sonne: Dieses Foto stellt alle bisherigen in den Schatten

Die Solar-Orbiter-Sonde der europäischen Weltraumbehörde Esa liefert uns ein neues Foto der Sonne, das aus 25 Einzelaufnahmen besteht und mit 83 Millionen Pixeln so hoch aufgelöst ist, wie keines zuvor.

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Der Solar Orbiter liefert uns das bisher beste Foto der Sonne überhaupt. (Quelle: Esa/Nasa)

Am 7. März 2022 hat sich der von der Esa betriebene Solar Orbiter vier Stunden Zeit genommen, um insgesamt 25 Einzelbilder aufzunehmen und zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt war die Sonde 75 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Das entspricht in etwa dem halben Weg zwischen der Erde und der Sonne und ist noch nicht die Endposition des Solar Orbiter. Die im Februar 2020 gestartete Sonde führt eine Reihe von exzentrischen Sonnenumläufen durch und nähert sich dabei unserem Wirtsstern immer weiter.

83-Megapixel-Bild ist neuer Auflösungsrekord für Sonnenaufnahmen

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Für das nun veröffentlichte Mosaikbild hat die Esa den „Extreme Ultraviolet Imager“ (EUI) der Sonde verwendet. Die EUI-Infrarotkamera hat das Bild bei einer Wellenlänge von 17 Nanometern aufgenommen, was im extrem ultravioletten Bereich des elektromagnetischen Spektrums liegt. Wie die Esa in einer Pressemitteilung schreibt, handelt es sich bei der jüngsten Aufnahme um das höchst auflösende Foto, das jemals von der gesamten Sonnenscheibe und ihrer Korona erstellt wurde.

Hochauflösende Darstellung der Sonne. (Quelle: Esa & Nasa/Solar Orbiter/EUI-Team; Datenverarbeitung: E. Kraaikamp (ROB))

Smartphone-Enthusiasten wird das verwendete Raster von 9.148 mal 9.112 Pixeln möglicherweise nicht in Staunen versetzen, auch wenn die Esa vorrechnet, dass es sich um ein zehnmal besseres Bild als jenes eines 4K-Fernsehers handelt. Basierend auf der 83-Megapixel-Aufnahme hat die Behörde eine interaktive Grafik zur Verfügung gestellt. Innerhalb dieser Darstellung können wir uns klickend bewegen und hinein- oder herauszoomen, um einzelne Segmente der Sonne ganz nah zu sehen. Sowohl oben rechts als auch unten links sind bedrohlich wirkende dunkle Filamente zu sehen. Diese Filamente können gewaltige Eruptionen auslösen, bei denen riesige Mengen koronalen Gases ins All geschleudert werden. Daraus können in der Nähe unserer Atmosphäre die auf der Erde gefürchteten Sonnenstürme entstehen.

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Spice: Blick in die Chromosphäre

Zusätzlich zur EUI-Infrarotkamera setzt der Solar Orbiter auf das Spectral Imaging of the Coronal Environment (Spice). Die Blicke, die Spice erlaubt, gehen tiefer in die Sonne hinein. Spice schaut in eine Schicht, die als Chromosphäre bekannt ist, und scannt dazu verschiedene Wellenlängen des dortigen extrem ultravioletten Lichts. So sind Ansichten möglich, die stark unterschiedliche Temperaturregionen visualisieren.

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Ansichten der Sonne, wie sie Spice ermöglicht. (GIF: Esa & Nasa/Solar Orbiter/Spice-Team; Datenverarbeitung: G. Pelouze)

In einem kürzlich veröffentlichten GIF (siehe oben) zeigt das Instrument violette Regionen aus Wasserstoffgas mit Temperaturen von bis zu 10.000 Grad Celsius, grüne Regionen aus Sauerstoff mit 320.000 Grad Celsius und gelbe Regionen aus Neon-Gas mit 630.000 Grad Celsius. Spice erlaubt das Erkennen von Korrelationen zwischen Explosionen auf der Oberfläche mit Vorgängen in den tieferen Schichten. So beabsichtigen die Forschenden etwa herauszufinden, wieso die Sonnenoberfläche mit etwa 5.000 Grad Celsius tatsächlich kühler ist als die umgebende Korona, die bis zu 1,8 Millionen Grad Celsius erreichen kann.

Erster naher Vorbeiflug erfolgt am Samstag

Am kommenden Samstag wird der Solar Orbiter seinen ersten nahen Vorbeiflug an der Sonne absolvieren. Dazu hat die Esa alle an Bord befindlichen Instrumente scharf geschaltet, um so viele Daten wie möglich aus dem Vorbeiflug herauszuholen. In der kommenden Woche dürften wir mit neuen beeindruckenden Bildern versorgt werden.

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Bis der Solar Orbiter Aufnahmen von den Polarregionen der Sonne liefern kann, wird es noch eine Weile dauern. Zunächst wird die Sonde in den nächsten Jahren immer näher an die Sonne heranfliegen. Dabei muss sie ihre Ausrichtung allmählich erhöhen, um uns einen ersten Blick auf die Polarregionen geben zu können.

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