Project Leonardo: Sony veröffentlicht barrierearmen und anpassbaren PS5-Controller

Auf der CES, einer der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik, werden Jahr für Jahr teils spektakuläre Neuheiten vorgestellt. Dieses Jahr präsentiert Sony eine Neuerung, die viele Menschen mit Behinderung freuen dürfte: den ersten barrierefreien Playstation-Controller.
Das Kit, das Sony am Mittwoch auf der CES 2023 vorgestellt hat, trägt den Namen Project Leonardo. Es soll Menschen mit Behinderung helfen, den Controller über längere Zeiträume halten und die Tasten genau drücken zu können.
Das Controller-Kit enthält austauschbare Komponenten, um je nach Bewegungsmöglichkeit, Kraft und körperlichen Bedürfnissen der Spieler:innen individuelle Steuerungslayouts erstellen zu können.
„Da die Spieler Project Leonardo ihren Bedürfnissen anpassen können, gibt es keinen ‚richtigen‘ Formfaktor. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Konfigurationen zu erstellen“, sagte Sony-Designer So Morimoto in einer Pressemitteilung.
Der japanische Konzern hat mit Organisationen wie Ablegamers, Stack Up und Specialeffect zusammengearbeitet, um das konfigurierbare „Split-Controller“-Design zu entwickeln. Diese haben sich der Verbesserung der Zugänglichkeit im Videospielbereich verschrieben, damit mehr Menschen mit Behinderungen Videospiele spielen können.
Damit das gelingen kann, können zahlreiche Tasten von Project Leonardo individuell programmiert und verschiedenen Funktionen zugeordnet werden. Der Abstand zwischen dem linken und rechten Analogstick kann verändert und der Controller in unterschiedlichen Varianten verwendet werden: auf einem Tisch oder einer Rollstuhlablage liegend, auf einem Stativ oder an einer Halterung befestigt.
Zudem kann er auch mit einem Dualsense-Wireless-Controller gekoppelt werden, wodurch Spieler:innen bei Bedarf mehrere Geräte kombinieren können.
Das Thema barrierefreies Gaming gewinnt immer mehr an Bedeutung. So berichtete die an spinaler Muskelatrophie leidende Gamerin Melanie Eilert in einem Interview mit dem Change Magazin im Januar 2022, dass sie „lange keinen zufriedenstellenden Weg gefunden“ habe, „mit dem ich wirklich Spaß an der Sache haben konnte, ohne dass es für mich in extreme körperliche Arbeit umgeschlagen wäre“.
Sie erzählte aber auch: „Das Bewusstsein für Barrierefreiheit wächst und es gibt immer mehr Interesse am Thema, sowohl in den Studios als auch drumherum. Zum Beispiel bei Gaming-Awards, wo es inzwischen oft eine Accessibility-Kategorie gibt.“ Auch in den Gaming-Medien werde Barrierefreiheit mittlerweile öfter thematisiert, sagte sie.
Der erste barrierefreie Playstation-Controller ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.
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