Soziale Kompetenz unterscheidet einen Anführer von einem Manager
Chef sein ist nicht einfach! Als Unternehmer trägt er die Verantwortung für die Firma und somit schlussendlich auch für die Zukunft der Mitarbeiter. Doch ein Chef, der nur in Zahlen denkt, wird langfristig auf wenig Rückhalt in seinem Team stoßen. Der ein oder andere Leser mag zwar glauben, dass das einer Führungskraft egal sein sollte – er oder sie ist ja nicht da, um Freunde zu gewinnen, sondern die Geschäfte am Laufen zu halten –, allerdings sorgt auch und gerade ein fehlendes Einfühlungsvermögen den Mitarbeitern gegenüber dafür, dass die nur Dienst nach Vorschrift machen anstatt Leistungen zu bringen. Und das kann sich sehr wohl auf das Geschäft auswirken.
Insofern unterscheidet gerade die soziale Kompetenz einen Anführer von einem bloßen Manager. Wir haben acht Punkte diesbezüglich aufgeschrieben, die in den Augen vieler Mitarbeiter einen schlechten von einem guten Vorgesetzten abgrenzen. Welcher dieser Punkte euch tatsächlich am meisten an schlechten Chefs missfällt, könnt ihr gerne anonym in der Umfrage auswählen. Ergänzungen sind zudem in den Kommentaren mehr als erwünscht!
1. Kein Feedback zu getaner Arbeit geben
Schlimmer als schlechtes Feedback ist gar kein Feedback, denn auch an einer negativen Rückmeldung kann ein Mitarbeiter wachsen und etwas aus ihr lernen. Und an keiner Rückmeldung? Eben, daraus kann er gar nichts ziehen. Ist der Chef zufrieden mit der Arbeit? Was hat sie bewirkt? Gibt es Dinge, die besonders gut oder besonders schlecht gelaufen sind? Gibt es jemanden im Team, der eigene Wissenslücken schließen kann? Das alles sind Fragen, die in den Köpfen der Mitarbeiter vorgehen. Eine Rückmeldung dazu motiviert nicht zuletzt, es beim nächsten Mal besser zu machen.
2. Keine Erläuterung von Entscheidungen liefern
Ein Projekt wird eingestellt oder ein Mitarbeiter kurzfristig entlassen? Es sind Umstrukturierungen vorgesehen? Das wirft in der Regel große Fragezeichen im Team auf. Offen darüber zu reden und zu erklären, warum eine Entscheidung gefällt wurde, sorgt dafür, dass die Mitarbeiter sich nicht den Kopf zerbrechen müssen, was an welchen Stellen schief gelaufen sein könnte. Zudem wird aufkeimenden Gerüchten direkt ein Riegel vorgeschoben. Ein Chef ist natürlich nicht verpflichtet, sich gegenüber seinen Mitarbeitern zu rechtfertigen. Aber so manche Hintergründe zu unpopulären Entscheidungen führen dazu, dass Handlungen nachvollziehbarer und bestenfalls verstanden werden.
3. Keinen Raum für eigene Ideen bieten
Ich habe in einem früheren Leben – vor meiner Zeit als Journalist – eine Ausbildung beim Hamburger Zoll gemacht. Das Tolle in dem Beruf war, dass es quasi keine Überstunden gab und die Frage der Wirtschaftlichkeit sich selten stellte. Der große Nachteil allerdings war, dass es für jeden kleinen Handgriff eine Vorschrift gab, an die man sich zu halten hatte – selbst wenn sie noch so sinnlos war. Es war regelrecht zermürbend, Dinge auszuführen, deren Effizienz fraglich und deren Sinn nicht erkennbar waren. Doch Änderungsvorschläge wurden oft im Keim erstickt. Wie sich das auf die Motivation auswirkte, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Der Mitarbeiter sollte gefordert werden, in dem er sich in Prozesse hineindenkt und eigene Ideen umsetzen darf. Ein guter Chef sollte Ideen einen Raum bieten!
4. Kein Gehör für die Probleme der Mitarbeiter haben
Nehmen wir an, ein Mitarbeiter kommt eines Tages mit einem Problem zum Chef, sollte der sich die Angelegenheit zumindest anhören und anschließend versuchen, eine Lösung zu finden. Oft ist der Frust von Mitarbeitern darauf zurückzuführen, dass sie gerade bei persönlichen Schwierigkeiten kein Gehör finden. Ein Problem mit einem Kollegen kann so zur Strapaze werden – dabei könnte eine räumliche Trennung schnell die Wogen glätten. Manche Probleme sind nicht lösbar, aber selbst dann ist es gut, mit dem Mitarbeiter darüber gesprochen zu haben.
5. Keine Beziehung zum Mitarbeiter aufbauen
Soziales Miteinander? Darauf wartet man bei einem schlechten Chef vergeblich. Ein guter Chef hingegen nimmt sich die Zeit, auch mal an der Kaffeemaschine oder beim Mittagstisch einen Plausch zu halten und zu fragen, wie es dem Mitarbeiter geht oder was ihn so beschäftigt. Dabei entdeckt man nicht selten Gemeinsamkeiten im Gespräch. Die Kinder sind im gleichen Alter? Man brennt für den gleichen Fußball-Verein? Oder hört die gleiche Musik? All das baut eine Beziehung zwischen dem Chef und dem Mitarbeiter auf und schafft schlussendlich ein größeres Vertrauensverhältnis. Ein guter Chef interessiert sich für seine Mitarbeiter!
6. Keinen Respekt dem Mitarbeiter gegenüber haben
Hier ein kleiner Altherren-Witz, dort eine unnötige Spitze. Was der ein oder andere Chef als witzig empfindet, kann von einem Mitarbeiter einfach nur als grobe Respektlosigkeit empfunden werden. Passiert das häufiger, wird die Stimmung schlechter werden und über kurz oder lang zu Kündigungen führen – wer lässt sich schon gerne verspotten? Natürlich heißt das nicht, dass man zum Lachen in den Keller gehen muss, aber ein gewisses Maß an Respekt wird nicht zu viel verlangt sein. Das gilt übrigens auch andersherum.
7. Kein Vertrauen dem Mitarbeiter gegenüber haben
Es gibt so einige Horror-Geschichten in Deutschlands Unternehmen: Vorgesetzte, die E-Mails mitlesen oder die Video-Kameras in Büros installieren. Oft verlaufen solche Maßnahmen hart an der Grenze zur Legalität. Doch es müssen nicht immer gleich harte Überwachungsmethoden sein, die das Team irritieren. Auch neugieriges Über-die-Schultern-gucken zeugt von einem gewissen Grad an Misstrauen: Mal gucken, ob der überhaupt arbeitet! Derartige Methoden oder Verhaltensweisen sollten wirklich nur die Ausnahme darstellen und höchstens aufgrund eines handfesten Verdachts zum Einsatz kommen. Kontrollfreaks braucht echt niemand!
8. Keine Verantwortung für fehlgeschlagene Projekte übernehmen
Vorgesetzte verdienen mehr Geld als ihre Mitarbeiter – was vor allem auch damit begründet wird, dass sie die Verantwortung tragen. Chefs, die allerdings das höhere Gehalt einstreichen und die Schuld für fehlgeschlagene Projekte jedes Mal nach unten abwälzen, sind ein echtes No-go! Klar, die Ausnahme bestätigt natürlich die Regel: Ein Mitarbeiter, der ohne Rücksprache eine Entscheidung getroffen hat und das Projekt dadurch gegen die Wand gefahren hat, muss halt auch den Kopf dafür hinhalten.
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9. nicht schriftlich kommunizieren
Das erlaubt immer noch den Weg zu „so habe ich das nicht gesagt“ oder „da müssen Sie was falsch verstanden haben“. Ein gestresster Manager hat ja leider keine Zeit, alles zu verschriftlichen.
Als Mitarbeiter erwarte ich auf schriftliche Anfragen auch eine schriftliche Antwort. Das ist mühsam und verlangt auch den Mut, die Schriftform einzufordern.
10. Du musst kurz übernehmen Spock… Nein im Ernst, jeder der in so einer Firma arbeitet, Respekt, aber macht euch weg ;)
11. Das geht dich nichts an.
;) Auf meinen Chef bin ich schon ein wenig stolz, auch wenn nicht alles so läuft wie es soll.
Ich war mal in einer Firma, da hatte der Chef nicht nur mangelnde Sozialkompetenz, sondern auch noch mangelnde Persönlichkeitskompetenz.. Das habe ich keine 4 Monate mitmachen können. Warum ich da angefangen hatte? Der Job war sehr gut und bei der Einstellung war der Chef auf Dienstreise. Hätte ich den vorher getroffen, so wäre ich dort nicht zum Unterschreiben hingefahren. :D
Der hatte seine Mitarbeiter ungefähr so behandelt: https://www.it-madness.com/posts/253/
Richtig Eisern und die Motivation war bei allen Down.
Seine beste Aussage war und dafür für mich….
Punkt 12: Im IT-Sektor sollte man Dankbar sein überhaupt einen Job zu bekommen!