
Seit dem Release im Mai 2021 hat sich der Powerwash Simulator still und heimlich zu einem Gamehit gemausert. Die Zahl der Spieler:innen hat im April 2024 die Marke von zwölf Millionen überschritten.
Stimmung steigt bei den meisten Spielern
Das könnte daran liegen, dass dem Spiel stressreduzierende Eigenschaften nachgesagt werden. Die wurden jetzt in einer Studie der Oxford University sogar wissenschaftlich belegt. Demnach sollen 72 Prozent der Spieler:innen nach dem Spielen eine bessere Stimmung als davor gehabt haben.
Untersucht wurden knapp 8.700 Spieler:innen des Games in 39 Ländern, darunter auch in Deutschland. Dabei kamen über 160.000 Einschätzungen zusammen, in denen die Teilnehmer:innen ihren Gemütszustand vor und nach dem Spielen zusammenfassten.
Spezielle Game-Version entwickelt
Die Forscher:innen arbeiteten dabei mit dem Gamestudie Futurlab zusammen, um eine speziell für die Studie passende Version des Spiels zu entwickeln. Bei dieser wurden Spielereignisse und Statusangaben ebenso aufgezeichnet wie demografische Daten der Spieler:innen und Antworten auf psychologische Testfragen.
Die Wechsel der Stimmung während des Spielens von Games sind aktuell noch nicht gut erforscht. Dem Oxford-Professor Matti Vuorre zufolge würden normalerweise eigens von akademischen Wissenschaftler:innen entwickelte Games entwickelt oder modifiziert, die auf künstliche Reize setzten.
Stimmung steigt nach wenigen Minuten
„Wir wollten stattdessen wissen, wie das reale Spielen in einer natürlichen Umgebung die Stimmung des Spielers in kurzen Zeiträumen vorhersagen kann“, so Vuorre. Den Forscher:innen zufolge steigerte sich die Stimmung beim Spielen von Powerwash Simulator am spürbarsten innerhalb der ersten 15 Minuten.
Der Grad der Steigerung der Stimmung war dabei zwar höher als beim Fernschauen oder Einkaufen. Allerdings steigt die Stimmung beim Musikhören, Essen, Spazierengehen oder beim Sex deutlich stärker, wie New Atlas schreibt.
Saubermachen bringt Gamer in den Flow
Beim Powerwash Simulator, wo es um das Saubermachen extrem verschmutzter Gegenstände mit einem Hochdruckreiniger geht, dürfte der Vorgang des Saubermachens die Spieler:innen in einen Flow-Zustand bringen. Anschließend könnte das gute Gefühl überwiegen, etwas erledigt zu haben.
Ob eine ähnliche Stimmungssteigerung auch bei anderen Spielen nachweisbar ist, können die Oxford-Forscher:innen aktuell nicht beantworten. Dafür werden weitere Untersuchungen notwendig sein.
Spiele helfen bei psychischen Problemen
Andere Studien haben aber schon ergeben, dass Games manchen Menschen bei der Bewältigung psychischer Probleme unterstützen können. So soll etwa Tetris dazu beitragen können, Flashbacks bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu reduzieren.