Nach fast einem Jahr im Early-Access-Status ging Dreams für die Playstation 4 im Februar 2020 offiziell an den Start. Bis heute ist die Tool-Sammlung für Game-Entwickler:innen der Littlebigplanet-Macher:innen von Media Molecule auf die Sony-Konsole begrenzt – eine PC-Version ist zwar angedacht, aber noch nicht umgesetzt. Mit Dreams lassen sich Spielideen inklusive Landschaften und Charakteren umsetzen, auch ohne dass man selbst programmieren kann oder das Geld für Profisoftware hat. Jetzt soll mit Dreams der erste Spielfilm entstehen.
Reise über die Berge, durch Eis und Schnee
Sony Pictures Classic hat sich laut Deadline die Rechte an dem animierten Film „A Winter‘s Journey“ (Die Winterreise) gesichert. Frei nach dem aus 24 Liedern bestehenden populären Liederzyklus von Franz Schubert mit Texten von Wilhelm Müller begleitet der Film einen liebeskranken Dichter auf einer Reise über Berge und durch Eis und Schnee. Die Reise, so heißt es, könnte ihm entweder den Tod bringen oder in ihm neues Leben erwecken. Die Handlung spielt im Jahr 1812 in Bayern.
Die epische Geschichte verbindet echte Filmszenen mit CGI- und gezeichneten Animationen. Für Letztere zeichnen sich die Animationskünstler:innen verantwortlich, die schon an der 2017 erschienenen Filmbiografie „Loving Vincent“ beteiligt waren. Der erste vollständig aus Ölgemälden erschaffene Film hat 2018 einen Oscar gewonnen. Er handelt von den Umständen, die zum Tod von Vincent van Gogh geführt haben könnten. Das Besondere an Winterreise soll dann sein, dass es der erste Film sein wird, der – zumindest zum Teil – per Dreams auf der Playstation entstanden ist.
Winterreise: Malkovich und Gedeck an Bord
Noch ist nicht bekannt, wann der Film fertig sein wird und in die Kinos kommt. Die Dreharbeiten im polnischen Wroclaw sollen jedenfalls im Juni beginnen, wie Engadget meldet. Zur beteiligten Schauspieler:innen-Riege gehören unter anderem John Malkovich und Jason Isaacs sowie Martina Gedeck. Die Animation der gedrehten Szenen dürfte anschließend noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Allein bei der Eröffnungssequenz des Van-Gogh-Films etwa wurden 600 Einzelbilder verwendet, die von drei Malern innerhalb von 14 Monaten geschaffen wurden. Für den gesamten Film sollen es – je nach Quelle – zwischen 58.000 und 65.000 Einzelbilder gewesen sein.