SSDs von Sandisk und WD: Experte erkennt Schwachstelle bei externen Speichermedien

Ein Moment, der dafür sorgt, dass sofort kalter Schweiß ausbricht: Die wichtige Präsentation wurde auf der Festplatte gespeichert und die streikt. Sie kann nicht ausgelesen werden und die Arbeit scheint für immer verloren zu sein.
Von eben diesem Problem betroffen sind offenbar häufig die Modelle Sandisk Extreme Portable SSD und Sandisk Extreme Pro Portable SSD von Western Digital. Laut eines Experten der Firma Attingo handelt es sich bei den betroffenen externen Sandisk-Modellen um ein Hardware-Problem.
Attingo ist eine Firma, die sich auf professionelle Datenrettung spezialisiert hat. Der Geschäftsführer Markus Häfele hat in einem Gespräch mit Futurezone klargestellt, dass jede Woche mindestens eine Person eine externe Sandisk-Festplatte, die nicht mehr funktioniert, zu Attingo bringt.
Laut Häfele handelt es sich um eine „Design- und Konstruktionsschwäche“ der Festplatten. So stellt der „komplette Lötprozess der SSD ein Problem dar“, denn das verwendete „Lötmaterial wirft Blasen und bricht leichter“. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben: Das Lötmaterial kann von schlechter Qualität sein oder die physischen Umgebungsbedingungen passen nicht.
Ein weiterer Grund für die technischen Probleme sieht Häfele in den einzelnen Komponenten der Festplatte. Sie seien „viel zu groß für das Layout, das auf der Platine vorgesehen ist“. Die Folge: Die Bauteile stehen über die Platine, was den Kontakt zu den vorgesehenen Pads schwächt. Sollten Kund:innen einen Wackelkontakt feststellen, ist es bereits angebracht, die Daten auf anderen Geräten zu speichern. Denn meist bleibt es nicht bei einem Wackeln, sondern die Festplatte bricht den Kontakt komplett ab.
Nach Ansicht des Experten sollten die externen Sandisk-Laufwerke zurückgerufen werden. Denn die Makel könnte man „aus der Ferne nicht reparieren oder nachbessern“, so Markus Häfele.
Western Digital scheint einen anderen Plan zu verfolgen: In einem Statement erklären sie, dass sie ein Firmware-Update veröffentlicht haben, das die Probleme bei der Sandisk Extreme, der Sandisk Extreme Pro und der WD My Passport beheben soll.
Eine Lösung für die fehlerhafte Hardware ist die neue Software aber (logischerweise) nicht – und so berichten Nutzer:innen , dass das Update die Probleme nicht beseitigt hat. Und auch der Experte hat inzwischen Modelle in Empfang genommen, die das Update erhalten haben.
Auf neueren Modellen wurden die immer noch zu großen Bauteile mit Lötzinn und zusätzlich Epoxidharz befestigt. „Es liegt der Verdacht nahe, dass Western Digital das Problem erkannt hat und so die Teile haltbarer machen will“, sagt Häfele, der auch diese Modelle schon vorgelegt bekommen hat.
Den Kund:innen bleiben im Extremfall nur zwei „Lösungen“ übrig: Auf die Daten verzichten oder eine Firma damit beauftragen, sie zu retten.
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