KI verwandelt Charaktere aus altem Kult-Game in fotorealistische Bilder
„Schluss mit kantigen Polygonen“, sagte sich Colin Williamson und fütterte eine Bilder-KI mit Grafiken aus einem Computerspiel aus den 90ern. Virtua Fighter kam 1993 als erstes Kampfspiel mit vollständig polygonaler 3D-Grafik heraus. Die Community war begeistert.
Der Digitalkünstler hat die Charaktere des Sega-Klassikers nun durch die Bildsynthese von Stable Diffusion geschickt – und ihnen so ganz neues Leben eingehaucht. Die Ergebnisse hat er auf Twitter präsentiert.
Img2img macht Bilder nach Beschreibung schön
Die Grafiken erhielt Williamson über einen Sega-Emulator. Er fütterte damit den img2img-Modus von Stable Diffusion. Bei diesem Modus gibt man dem Bildgenerator ein Eingabebild samt einer schriftlichen Beschreibung. Die KI interpretiert die beiden Eingaben und spuckt ein Bild aus. Williamson musste eine Weile mit den Texten experimentieren, um gute Ergebnisse zu erzielen. Am schwierigsten sei die Beschreibung der Kleidung gewesen, erklärte der Künstler.
Karateka mit 6 statt 7 Fingern
Auf Ars Technica beschreibt er Künstler seine Vorgehensweise. „Sobald ich eine gute Beschreibung gefunden hatte, machte ich einen Stapel von etwa 50 und wählte die Lustigsten aus.“ Gute Erfahrung machte er mit „negativen“ Beschreibungen. „Bitte zeichne keine unordentlichen Hände“ habe hervorragend funktioniert, weil die Kandidaten dann statt sieben nur noch sechs Finger gehabt hätten.
Fotorealismus ergibt lustige Ergebnisse
Die fertigen Bilder beeindrucken zwar durch ihren Fotorealismus, aber dennoch sehen die Charaktere eher aus wie Schauspieler, die die Figuren imitieren, schreibt Futurism. Das ergebe einen äußerst komischen Effekt. Williamson sieht das ähnlich. Er sagt: „Ich freue mich, auf dem Rücken von Giganten zu stehen und Millionen von Dollar an KI-Forschung zu nutzen, um ein paar dumme Bilder zu machen, die die Leute zum Lachen bringen.“ Er werde seine Retrokonsole Sega Saturn anwerfen, um zu sehen, welche Titel sich als Nächstes anbieten.
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