In Starfield könnt ihr zahllose Stunden verbringen. Das Spiel hält so viel an Content und Möglichkeiten bereit, dass ihr leicht den Überblick verlieren könnt. Gerade zu Beginn können die vielen Spielmechaniken und Optionen, die euch zur Verfügung stehen, geradezu überfordern.
Darum ist es wichtig, sich auf die Aspekte zu konzentrieren, die sich wirklich lohnen. Sich also nicht zwischen den 1.000 Planeten zu verlieren, sondern den eigenen sprichwörtlichen roten Faden zu finden, der das Spielerlebnis zusammenhalten kann.
Wir haben nach über 25 Stunden mit Starfield vier Tipps für euch zur Hand, um die Aspekte des Spiels zu entdecken, die sich wirklich lohnen. Von klein bis groß.
Schlösser knacken, wo es geht
Es ist eigentlich eine Kleinigkeit im Spiel – die aber umso mehr Freude bereiten kann. Die Rede ist vom Schlösserknacken. Seien es Truhen mit besonderen Waffen oder einer Ladung Credits. Türen, hinter denen ihr lustige Gimmicks und nützliche Items findet. In Starfield werdet ihr auf viele Schlösser treffen, die euch den Weg versperren.
Doch es gibt (fast) immer einen Weg. Und meistens kommt der in Form eines unterhaltsamen und durchaus fordernden Minispiels. Wenn ihr nämlich einen Digidietrich habt, könnt ihr versuchen, die Schlösser zu knacken.
Dann öffnet sich ein neuer Bildschirm, in dem ihr verschiedene Räder mit Lücken findet. In diese passen kleine Bolzen, von denen euch mehrere Reihen zur Verfügung stehen – aber nicht alle passen wirklich. Es ist also an euch, diese Rätsel zu lösen, die richtigen Kombinationen in der korrekten Reihenfolge zu wählen und schließlich das Schloss zu knacken.
Diese Rätsel gibt es in verschiedenen Stufen. Um auch die Höheren angehen zu können, müsst ihr Erfahrungspunkte, die ihr durch Levelaufstiege erhaltet, in den entsprechenden Skill investieren. Aber das lohnt sich – sobald ihr genug Punkte in das Grundlegende wie Gesundheit oder Ausdauer gesteckt habt. Denn ihr findet dadurch nicht nur immer wertvollere Schätze. Auch das Minispiel ist ein lohnender Zeitvertreib.
Verbringt Zeit in den Städten
Auch wenn eigentlich die 1.000 Planeten und deren Erkundung im Mittelpunkt von Starfield stehen sollen: Die großen Städte sollten einen guten Teil eurer Aufmerksamkeit bekommen. Hier könnt ihr ausgefallene Architektur, skurrile Charaktere und viele Nebengeschichten entdecken.
Was ihr sonst nur über mehrere eher öde Planeten verstreut findet, könnt ihr hier geballt erleben. Neon etwa, das an die Welt von Cyberpunk 2077 erinnert, birgt viele Geschichten und Entdeckungen, die ihr nur findet, wenn ihr euch bewusst die Zeit nehmt.
Einfach mal die verworrenen Gassen ablaufen oder in den Aufzug eines Hochhauses steigen und auf einem beliebigen Stockwerk aussteigen. An diesen Orten spiegelt sich der Ideenreichtum der Entwickler am konzentriertesten wider. Und natürlich könnt ihr hier an den Landeplätzen auch an euren Raumschiffen arbeiten oder Handel mit zwielichtigen Figuren treiben.
Ihr könnt euren eigenen Spielstil finden
Ihr könnt Starfield stringent durchspielen. Einfach der Geschichte folgen, eine Mission nach der anderen abklappern, nach und nach Teile des Universums entdecken und schließlich alles zu einem Ende bringen.
Wir möchten euch aber raten, genau das nicht zu tun. Das hat verschiedene Gründe. Zunächst geht es um das Pacing, also das Tempo, in dem ihr dieses Spiel erleben wollt. Wenn ihr nur der Hauptgeschichte folgt, ist das ganze ziemlich atemlos. Ihr eilt von einem Plotpunkt zum nächsten. Dabei sind es gerade die Pausen, die Starfield ausmachen.
Zum Beispiel, um bewusst ein paar der Nebenmissionen nachzugehen, die euch in abgelegene Teile des Universums führen können. Oder um, wie oben beschrieben, die Städte zu erkunden. Entschleunigung tut dem Spiel meistens gut.
Es ist also wichtig, euren eigenen Spielstil zu finden. Dazu gehört etwa auch, aus den vielen Spielmechaniken die zu finden, in die ihr wirklich eure Zeit stecken wollte. Außenposten errichten? Lieber an euren Raumschiff arbeiten? Oder vielleicht nützliche Gegenstände für euch bauen? Wer alles auf einmal machen möchte, dürfte schnell überwältigt sein.
Wer sich jedoch auf nur eine oder zwei dieser Mechaniken konzentriert und in denen dabei umso tiefer geht, der dürfte Freude darin entdecken, die Hauptmissionen mal seitlich liegen zu lassen und einige Stunden zu tüfteln. Starfield bietet euch sehr viel an – ihr müsst aber nicht alles annehmen.
Findet eure Rolle
Euer Charakter kann in Starfield ziemlich blass sein. Er spricht nicht, hat keine eigene Geschichte. Er ist lediglich das Gefäß, das ihr selbst füllen könnt. Und genau darauf solltet ihr im Spiel einen Fokus legen.
Das beginnt beim Editor am Anfang des Spiels. Dabei geht es nicht nur darum, wie euer Charakter aussieht. Vielmehr wählt ihr aus einigen Eigenschaften, die sein Verhalten beeinflussen werden. Wenn ihr einen empathischen Menschen steuert, werden euch etwa andere Optionen in Dialogen offenstehen als bei jemandem, der sehr introvertiert ist.
Diese Charakterzüge solltet ihr ernst nehmen – und sie weiterentwickeln. Indem ihr etwa besondere Beziehungen zu den anderen Personen im Spiel aufbaut. In etlichen Dialogen könnt ihr euch selbst in dieser gigantischen Welt vernetzen. Wer ist Teil eures Teams? Wer steht euch feindlich gegenüber? Wer wird Alliierter?
Solche und andere Entscheidungen sollten euch wichtig sein, um wirklich die Rolle eures Charakters einzunehmen. Ob der sich nun genauso verhält wie ihr selbst oder genau gegenteilig, ist nebensächlich – wichtig ist aber, dass ihr diesen Aspekt des Spiels wirklich auskostet.
Macht Starfield also wortwörtlich zu einem Rollenspiel, in dem ihr euch selbst in diesem Weltall mit seinen vielen Planeten verortet. Ansonsten kann das Spiel an manchen Stellen etwas flach sein. Also tragt selbst die Tiefe an das Spiel heran.