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Analyse

Stargate und Softbank: Warum sich der japanische Konzern an Trumps KI-Projekt beteiligt

Der japanische Technologiekonzern Softbank ist neben OpenAI und Oracle Partner für Donald Trumps Stargate-Programm. Warum gerade der japanische Technologieriese mit seiner bemerkenswerten Investment-Historie ein Interesse an den geplanten Rechenzentren haben dürfte.

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Zunächst wollen Softbank CEO Masayoshi Son, Oracle-Gründer Larry Ellison und OpenAI-Chef Sam Altman 100 Milliarden US-Dollar investieren. US-Präsident Trump (l.) verspricht sich vom Projekt Stargate 100.000 neue Arbeitsplätze. (Foto: picture alliance / REUTERS | Carlos Barria)

Diese Woche hat Donald Trump ein 500 Milliarden US-Dollar (480 Milliarden Euro) schweres Großprojekt für künstliche Intelligenz namens Stargate angekündigt. Die Unternehmen investieren zunächst 100 Milliarden Dollar in das Vorhaben. Langfristig könnten sie weitere 400 Milliarden Dollar für Stargate locker machen müssen. Trump verspricht sich von der Initiative rund 100.000 Arbeitsplätze.

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Hinter dem auf zunächst vier Jahre angelegten KI-Projekt, das die Schaffung von bis zu 20 Rechenzentren vorsieht, stehen vor allem drei Unternehmen: Neben OpenAI, das als großer KI-Spezialist naheliegend scheint, und Oracle, das als Softwarehersteller und Netzwerkspezialist im Business-IT-Umfeld seit vielen Jahren erfolgreich ist, fällt hier der Name Softbank. Doch was macht das japanische Telekommunikationsunternehmen, das in der Vergangenheit schon häufiger Schlagzeilen bei IT-Großinvestitionen machte, genau – und was könnte sich Softbank von dem Investment versprechen?

Gestartet als Telefonkonzern, entwickelt zum Digitalkonzern

Das japanische Unternehmen mit Hauptsitz in Tokio entstand 1981 und wurde von Masayoshi Son gegründet. Rund 66.000 Mitarbeiter sorgen für einen Umsatz von umgerechnet 67,6 Milliarden Euro. Viele öffentlichkeitswirksame Auftritte haben die Japaner insbesondere im Hinblick auf ihr Kerngeschäft nicht, das Unternehmen gilt eher als verschlossener als viele US-Konzerne der Digitalwirtschaft.

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Gestartet als Softwarevertrieb ist Softbank zwischenzeitlich einer der größten Technologie- und Investmentkonzerne der Welt. Das, wofür Softbank aber vor allem inzwischen bekannt ist – seine Investitionen in Unternehmen der Digitalwirtschaft – ist ein Geschäft, das in den letzten Jahren dazu gekommen ist. Unterstützt werden diese Unternehmen vornehmlich in der Wachstumsphase – dann, wenn vielen das Geld für eine internationale Skalierung fehlt. Die Mindestsumme eines Investments liegt in der Regel bei 100 Millionen US-Dollar – was gerade im europäischen Kontext schon stets als groß erscheint.

Für Schlagzeilen sorgt dabei vor allem der Softbank Vision Fund als einer der größten Technologie-Investmentfonds weltweit. Mit einem Volumen von über 100 Milliarden US-Dollar (Vision Fund I) und einem zweiten Fonds (Vision Fund II) konzentriert sich Softbank dadurch auf strategische Investitionen in aufstrebende Technologieunternehmen.

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Neben Investments in Unternehmen wie Uber, Wework, Alibaba, Arm Holdings, Didi Chuxing und Bytedance spielen vor allem in den letzten Jahren die Themenfelder künstliche Intelligenz, Robotik, aber auch E-Commerce, sowie Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, Finanztechnologie (FinTech) und autonomes Fahren eine wichtige Rolle.

Softbank Vision Fund sorgt für Diversifikation des Geschäfts

Dass das Unternehmen sich Milliardendeals wie Stargate leisten kann, hat aber auch mit einem anderen großen Coup zu tun: Gründer Masayoshi Son hat vor allem mit einem legendären Geschäft den Grundstein für seinen Erfolg gelegt: Er investierte in den Anfangsjahren 20 Millionen Dollar in ein damals junges, noch wenig bedeutendes chinesisches E-Commerce-Unternehmen namens Alibaba. Als Alibaba 2014 den Börsengang realisierte, erlöste das für Softbank schwindelerregende 60 Milliarden Dollar

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Insofern hat sich Softbank vom klassischen Telekommunikationsanbieter mit Schwerpunkt auf dem japanischen Markt und Beteiligungen an zahlreichen Telekommunikationsunternehmen weltweit hin zu einem breit aufgestellten Konzern mit Aktivitäten in den unterschiedlichsten Sektoren entwickelt, wie sie in der japanischen Wirtschaft nicht unüblich sind.

Stargate eröffnet für das Softbank-Geschäft Chancen

Dass Softbank es, wie Elon Musk lästerte, nicht schaffen könnte, das für Stargate benötigte Kapital aufzubringen, ist unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte der Konzern Stargate als langfristige Investition begreifen, die auf eine Vielzahl an KI-Anwendungen, Zukunftsinvestments wie Beteiligungen im Quantencomupting-Umfeld und IT-Infrastrukturen einzahlen könnte. Hinzu kommen mögliche Synergien mit bestehenden Beteiligungen der Gruppe, die insbesondere im Bezug auf das US-Geschäft entstehen könnten. Auch wenn es sich um eine hohe aufzuwendende Summe handelt, hat sich Softbank schon an riskanteren Geschäften beteiligt, von denen bei Weitem nicht alle als erfolgreich angesehen werden können.

Dass Softbank hier neben zwei US-amerikanischen Unternehmen agiert, ist bemerkenswert. Klar ist aber auch, dass der Konzern weit mehr als irgendein Investmentfonds oder ein reiner Telekommunikationsanbieter ist. Denn das Unternehmen hat sich als Katalysator für technologische Innovationen etabliert und dürfte (nicht nur aufgrund von Stargate) auch in den nächsten Jahren zu den einflussreichsten Akteuren der globalen Technologiewelt zählen.

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