Starlink: Kostenloses Satelliteninternet für Katastrophengebiete in Rheinland-Pfalz

Im kleinen Ort Schuld im Ahrtal laufen die Auräumungsarbeiten auf Hochtouren. (Foto: dpa)
Auch eine Woche nach den verheerenden Überschwemmungen gibt es an vielen Orten nur eingeschränkten oder gar keinen Internet- und Mobilfunkempfang. Rheinland-Pfalz reagiert daher jetzt mit dem Aufstellen von Starlink-Satellitenschüsseln, die Bürger:innen in einem Teil des Katastrophengebiets mit schnellem und kostenlosem Internet versorgen sollen. Aktuell sollen schon zwölf der Empfangsgeräte installiert sein, insgesamt will das Bundesland 35 Schüsseln bereitstellen.
12 Starlink-Satellitenschüsseln schon aktiv
Betroffene Personen sollen sich dort einwählen und so einen Internetzugang erhalten, teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion von Rheinland-Pfalz mit. Die Satellitenschüsseln sind in den folgenden Orten des Landkreises Ahrweiler schon aktiv: Liers, Ahrbrück, Brück, Pützfeld, Kreuzberg, Rech Nord, Rech Süd, Dernau, Marienthal, Heimersheim und Heppingen. In welchen Orten die übrigen 13 Satellitenschüsseln aufgestellt werden, ist noch nicht bekannt. Auch zum Zeitplan gibt es keine Informationen.
Ebenfalls im Visier der Landesregierung steht ein möglichst schneller Wiederaufbau der Mobilfunkversorgung. Das Netz steht aufgrund zahlreicher ausgefallener Mobilfunkmasten noch nicht wieder flächendeckend zur Verfügung. Laut Alexander Schweitzer, Digitalisierungsminister von Rheinland-Pfalz, „konnten bereits mehr als 70 Prozent der weit über 500 ausgefallenen Mobilfunkstationen wieder in Betrieb genommen werden“. Dabei reichte es in den meisten Fällen aus, den Strom wieder einzuschalten. Jetzt sollen die „verbliebenen ,schwierigen‘ Standorte“ in Angriff genommen werden.
Netzbetreiber kooperieren bei Wiederaufbau
Auch deswegen hat das Digitalisierungsministerium sich in den vergangenen Tagen mit den drei großen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica getroffen. Im Rahmen der Treffen wurden etwa Kooperationen zur Standortidentifikation für mobile Basisstationen und zur Notstromversorgung an Funkmasten verabredet, wie es in einer Mitteilung heißt.
Erst am Dienstag hatte Vodafone mit Blick auf Funklöcher in den Katastrophengebieten von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vorgeschlagen, dass die Telekommunikationsbranche ihre Netze öffnet – allerdings nur, wenn alle drei Betreiber an einem Strang ziehen. Die Idee dahinter: Kunden der Konkurrenz könnten sich etwa mit dem Vodafone-Netz verbinden, wenn ihr Anbieter keine funktionierenden Antennen in Reichweite hat. Das ist derzeit nicht möglich. Gespräche über ein solches Roaming laufen, die Umsetzung wäre technisch aber nicht so einfach. Priorität hat für die Konzerne daher der schnelle Wiederaufbau der eigenen Infrastruktur.
In welchen Orten die übrigen 13 Satellitenschüsseln aufgestellt werden, ist noch nicht bekannt. Auch zum Zeitplan gibt es keine Informationen.
In allen anderen Orten an der Oberahr die schwer getroffen wurden, also quasi alles vor Bad Neuenahr. Mittlerweile müssten die IuK’ler des THW aber durch sein.