
Am 4. Mai 2021 hat SpaceX 60 weitere Starlink-Satelliten ins All befördert. Damit hat das private Raumfahrtunternehmen seit Anfang März 420 Internetsatelliten ausgesetzt. Insgesamt befinden sich jetzt mehr als 1.500 Starlink-Satelliten in einer erdnahen Umlaufbahn. Langfristig müssen es zwar noch deutlich mehr werden, um die angedachte Internetabdeckung zu erreichen, in einigen Ländern, darunter Deutschland, ist die Betaphase von Starlink aber bereits angelaufen. Erste Vorbestellerzahlen zeigen, dass reges Interesse an dem Dienst besteht.
Nach Unternehmensangaben haben bereits mehr als 500.000 Menschen weltweit eine kostenpflichtige Vorbestellung geleistet. Dafür verlangt SpaceX 99 Euro, die im Voraus bezahlt werden müssen. Das Geld wird später von den Kosten für die notwendige Empfangs-Hardware abgezogen, für die das Unternehmen 558 Euro inklusive Versandkosten haben will. Im Betrieb kostet das Ganze dann weitere 99 Euro monatlich. Vorbesteller können jederzeit von dem Vertrag zurücktreten.
Elon Musk: Mehrere Millionen Nutzerinnen und Nutzer werden eine Herausforderung für Starlink
SpaceX-Chef Elon Musk geht laut einem Tweet davon aus, dass die halbe Million Vorbesteller „höchstwahrscheinlich“ durch Starlink mit dem Internet versorgt werden können. Allerdings könnten Gebiete mit hoher Nutzerdichte zum Flaschenhals werden. Das sei jedoch erst dann „eine größere Herausforderung, wenn wir in den Bereich von mehreren Millionen Nutzern kommen.“ Die wird der Dienst allerdings benötigen, um profitabel zu sein.
2018 hat SpaceX die Kosten für Starlink über die nächsten zehn Jahre auf mindestens zehn Milliarden US-Dollar geschätzt. Finanzexperten der Investmentbank Morgan Stanley gehen sogar davon aus, dass SpaceX bis 2032 rund 50 Milliarden Dollar dafür aufwenden muss. Vorerst scheint Kapitalbeschaffung für SpaceX allerdings kein Problem zu sein. Im Schnitt nimmt die private Raumfahrtfirma jährlich rund eine Milliarde Dollar an frischen Mitteln auf.
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Dass Starlink aufgrund der hohen Kosten trotzdem ein Risiko darstellt, ist aber auch Musk klar. „Jede neue Satellitenkonstellation in der Geschichte ist bankrott gegangen. Wir hoffen, dass wir die Ersten sind, die das nicht tun“, äußerte sich der SpaceX-Chef noch Anfang Februar in einem Tweet.
Wenn das Projekt jedoch ein Erfolg wird, könnte sich das Risiko durchaus auszahlen. SpaceX selbst rechnet bis 2025 mit jährlichen Einnahmen durch Starlink von 30 Milliarden Dollar. Unter Wirtschaftsexperten gibt es jedoch Zweifel an der Prognose. Eine im Februar von Forbes veröffentlichte Analyse geht beispielsweise nur mit einem jährlichen Umsatz von etwa zehn Milliarden Dollar aus.