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Starlink: SpaceX-Ingenieure beantworten brennende Fragen auf Reddit

Die Ingenieure hinter dem Satelliten-Internet-Projekt Starlink haben auf Reddit ein „Ask Me Anything“ abgehalten. Wir haben die spannendsten Fragen – und Antworten – zusammengetragen.

4 Min.
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Starlink. (Foto: rafapress/Shutterstock)


Seit gut vier Wochen läuft die öffentliche „Better Than Nothing“-Beta-Testphase des SpaceX-Ablegers Starlink. Für 99 US-Dollar im Monat sowie eine Einmalzahlung von 499 Dollar für das technische Equipment können Nutzerinnen und Nutzer aus den USA und Kanada das Satelliten-Internet testen. Von den anvisierten 12.000 Starlink-Satelliten befinden sich momentan erst gut 900 in der Erdumlaufbahn. Laut Starlink genug für die öffentliche Beta, die den Teilnehmenden Geschwindigkeiten von 50 bis 150 Megabit pro Sekunde und Latenzen von 20 bis 40 Millisekunden in Aussicht stellt. Zudem werde das System immer weiter ausgebaut, sodass die Latenz 2021 auf 16 bis 19 Millisekunden sinken soll.

Zu den Beta-Testern gehört auch der ehemalige Astronaut Chris Hadfield, der auf Facebook ein Foto des Starlink-Empfängers (mitsamt Hund) und das Ergebnis eines Speedtests gepostet hat.

Der ehemalige Astronaut Chris Hadfield gehört zu den Beta-Testern von Starlink. (Screenshot: Facebook/t3n)

Starlink veranstaltet „Ask Me Anything“ auf Reddit

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Am vergangenen Samstag nun hat das Team von Starlink auf Reddit das beliebte „Ask Me Anything“-Format bedient. Unter dem Nickname „Dishy McFlatface“ – so wird der kundenseitige Empfänger auch offiziell von Starlink bezeichnet – haben die Ingenieure und Ingenieurinnen Fragen von Interessierten beantwortet, spannende Einblicke hinter die Kulissen gegeben und auch immer wieder dazu aufgefordert, sich bei Starlink zu bewerben, um an dem Projekt mitzuarbeiten.

Die meisten Fragen drehen sich um technische Details und Hintergründe. Trotzdem kamen auch Fun-Facts nicht zu kurz. Aber lest selbst.

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Geschwindigkeit, Latenz und mobile Nutzung von Starlink

Brennend interessierten sich die Reddit-Userinnen und -User natürlich vor allem dafür, ob Starlink die Geschwindigkeit halten können wird, sobald das Angebot für alle verfügbar ist und deutlich mehr Leute teilnehmen. Die Antwort: Starlink sei kein normales Satelliten-Internet, das mit steigender Nutzerzahl immer schwächer würde – jeder zusätzlich eingesetzte Satellit trage dazu bei, das Netzwerk „großartiger“ statt schlechter zu machen.

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Neben der reinen Geschwindigkeit spielt natürlich auch die Latenz eine große Rolle und damit die Frage nach dem Ziel, das Starlink hier anpeilt. Die Antwort der Ingenieure könnte ambitionierter kaum sein: Man wolle die fundamentalen Grenzen, die die Physik setzt, erreichen. Starlink operiere momentan rund 550 Kilometer über dem Boden, Licht benötige also 1,8 Millisekunden bis zur Erde. Im Idealfall beträgt der „Roundtrip“ vom Nutzer zu einem Gaming-Server und zurück also vier Mal 1,8 Millisekunden oder unter acht Millisekunden für diese Flughöhe.

Dem stünden aktuell noch einige Hindernisse im Weg, so die Verantwortlichen. Beispielsweise befänden sich die Satelliten nicht immer direkt über einem Nutzer und Daten müssten weitere Strecken zurücklegen. Auch Buffern könne sich negativ auf die Latenz auswirken, sei aber wichtig für die Stabilität. Man arbeite kontinuierlich an der bestmöglichen Latenz und wolle Erwartungen auch in Zukunft übertreffen.

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Ebenfalls wichtig ist vielen Nutzerinnen und Nutzern die mobile Nutzung von Starlink-Internet. Momentan ist das nicht möglich; vereinzelter Empfang im weiteren Umfeld könne vorkommen, sei dann aber auch nicht besonders zuverlässig oder stark. Die mobile Nutzung beziehungsweise Nutzung eines Accounts an mehreren Orten – oder auch an Orten, die keine postalische Adresse haben – stünde aber auf der Agenda und soll erfolgen, sobald mehr Satelliten im Umlauf sind.

Vor allem aus Kanada wurden Fragen zur Widerstandsfähigkeit von „Dishy McFlatface“ gestellt. Die Empfänger sind laut Starlink in einem Temperaturkorridor von -30 bis +40 Grad getestet und verfügen zudem über ein Heizelement, damit sich kein Schnee darauf ablagert. Und auch wenn starke Winde und Stürme kein Problem darstellen sollten, rät das Starlink-Team doch davon ab, das Gerät „auf einem Auto zu montieren und auf einer Schnellstraße in einen Sturm reinzurasen“.

Kreative Lösungen und Namenspaten für Satelliten

Neben den harten Fakten interessierten sich aber auch zahlreiche Fragestellende für das Drumherum bei Starlink. Der Nutzer „Dogbowl1“ wollte beispielsweise wissen, welcher Teil des Projekts am meisten Kreativität von dem Team forderte. Laut Starlink waren ungewöhnliche Lösungen etwa gefragt, als es darum ging, ein wirkliches Plug-&-Play-Erlebnis für die Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen. Aber auch die Koordination und Automatisierung der weltgrößten Satellitenflotte erfordere immer wieder Ideenreichtum und besondere Maßnahmen.

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Auf die Frage nach dem größten Irrglauben in Bezug auf Starlink antwortete das Team selbstkritisch: „dass wir alles durchschaut haben :)“. Alle seien begeistert von dem Interesse an dem Projekt, aber man habe noch sehr viel zu lernen und freue sich immer über Feedback.

Auf großes Echo stieß auch die Frage, ob die Satelliten Namen hätten, die für Menschen gut merkbar und verständlich sind. Hier verneint das Starlink-Team, zeigt sich aber offen für Vorschläge. Reddit-Userinnen und -User schlugen daraufhin vor, Schulen die Möglichkeit zu geben, Satelliten zu taufen. Auch Emojis oder Pokemon wurden vorgeschlagen, zusammen mit dem Vornamen Steve – „der männlichste und beste aller Namen“, wie ein User schreibt.

Den gesamten Thread könnt ihr bei Reddit nachlesen. In Mitteleuropa ist Starlink noch nicht zum Testen verfügbar; Elon Musk erklärte das auf Twitter Anfang des Monats mit rechtlichen Schwierigkeiten, weil es kein EU-weites System der Genehmigung gäbe.

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