Statistik der Woche: Fischzucht gilt als nachhaltige Alternative zum Fang – aber wie gut kommt das an?

Deutsche Aquakultur-Betriebe erzeugen längst nicht mehr so viel Fisch wie zum Beispiel Ende der 1990er Jahre. Seit der Jahrtausendwende ist die Aquakulturerzeugung in Deutschland mit Ausnahme einiger Spitzen deutlich gesunken. Seit 2015 hat sich die Züchtung auf einem Niveau zwischen 30.000 und 40.000 Tonnen Lebendgewicht eingependelt. Nach einem unterdurchschnittlichen Jahr 2022 konnte die Produktion 2023 wieder anziehen.
Der Großteil der in Aquakultur gezüchteten Fische sind Forellen, wie die Infografik von Statista zeigt. Das Lebendgewicht von gezüchteten Regenbogenforellen hat 2023 rund 5.782 Tonnen betragen. Die eigentlich aus Nordamerika stammende Fischart wird bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in deutschen Teichwirtschafts-, Silo- und Rinnenanlagen kultiviert. Wegen ihres schnellen Wachstums trotz Stresseinfluss und verhältnismäßig geringem Futterkonsum ist sie einer der bedeutendsten Fische für die internationale Aquakultur-Wirtschaft. Der Gemeine Karpfen war mit 4.056 Tonnen die zweithäufigste Züchtung, gefolgt von der Lachsforelle (1838 Tonnen).

Grafik: Statista
Zwar hat die Menge der Aquakulturerzeugung in Deutschland in den letzten 30 Jahren abgenommen, an Bedeutung hat die Industrie dadurch jedoch nicht verloren. Seit 2010 ist der jährliche Nettoumsatz durch Fisch aus Aquakultur um knapp 100 Millionen Euro gestiegen (98 Prozent).
Immerhin ein Drittel der Fischerei
Rund 183 Millionen Euro hat die Aquakultur-Branche 2022 nach Steuern generiert – das entspricht etwa einem Drittel der gesamten Fischerei in Deutschland. Das Gros der Fisch-Umsätze entfällt nach wie vor auf die Seefischerei in Nord- und Ostsee. Diese ist in den letzten zehn Jahren deutlich weniger profitabel geworden und erwirtschaftete 2022 einen Nettoumsatz von etwa 275 Millionen Euro.