
Wer sich in Tweets nicht auf die vorgegebenen 280 Zeichen beschränken kann oder will, muss derzeit für alles Weitere einen Thread eröffnen. Durchnummeriert reihen sich dann Schnipsel einer Gesamtbotschaft aneinander, die beim Lesen zu einem Textpuzzle zusammengesetzt werden müssen.
Mittlerweile arbeitet Twitter aber wohl an einem Feature, das auch lange Inhalte auf die Plattform bringen soll – jetzt scheint der Launch nicht mehr weit.
Twitter Articles? Twitter Notes? Hauptsache mehr Platz!
Schon im März 2022 hatten Expert:innen wie Jane Manchun Wong und Nima Owji entdeckt, dass Twitter wohl an einer Funktion für lange Beiträge arbeite. Damals lief die noch unter dem Namen „Twitter Articles“, und wurde bereits einigen User:innen probeweise zur Verfügung gestellt.
Mittlerweile ist von „Twitter Notes“ die Rede, laut Techcrunch scheint der Launch der Funktion kurz bevorzustehen. Twitter selbst wollte sich auf Anfrage von Techcrunch nicht näher zum Thema äußern, teilte aber mit, dass es „bald“ weiter Informationen gebe. Eine Bestätigung der Entwicklungsprozesse gab es aber von anderer Seite: Das Mobile-Product-Intelligence-Unternehmen Watchful.ai habe nach eigenen Angaben festgestellt, dass Twitter Notes „in der neuesten Version der Twitter-App bereits einsatzbereit“sein soll.
Ende der Twitter-Threads? So soll das Feature für lange Texte aussehen
Twitter Notes könnte die Zeit der bruchstückhaften Threads und per Screenshot oder Link geteilter Textpassagen beenden. Das geplante Feature soll die Möglichkeit bieten, ganze Artikel direkt auf Twitter zu schreiben, zu veröffentlichen und sie mit hochgeladenen Medien zu illustrieren. Der Reiter zur entsprechenden Funktion soll im Twitter-Profil künftig neben dem für Tweets und Antworten stehen, außerdem wird es in der Sidebar wohl ein „Write“-Icon geben, um mit der Erstellung eines Artikels loszulegen.
Screenshots, die Jane Manchun Wong im Mai geteilt hat, legen außerdem nahe, dass es zu den „Notes“ eigene Links geben wird, sodass die Texte beispielsweise retweeted oder in Direct Messages verschickt werden können. Für die Erstellung der Artikel soll es außerdem grundlegende Editierwerkzeuge geben, die beispielsweise kursive oder fettgedruckte Passagen ermöglichen. Über einen Fokus-Mode werde der Text im Full-Screen-Modus angezeigt, die Twitter-Sidebars ausgeblendet. Unklar ist allerdings noch, ob die Artikel einem Zeichenlimit unterliegen – und wenn ja, wie viele Zeichen das umfassen soll.