Warum Steam Kryptowährungen gesperrt hat – und das Metaverse nicht mag

Als die digitale Verkaufsplattform Steam im Oktober letzten Jahres ankündigte, jegliche Implementierung von Kryptowährung zu sperren, sorgte das für einiges Aufsehen. Das Unternehmen stellte sich damit deutlich gegen einen Trend. Immer mehr große und kleine Videospiel-Publisher und -Studios versuchen mit NFT, Kryptowährung und Blockchain-Anwendungen in diesen neuen Markt vorzudrängen. Sie erhoffen, hier Ingame-Gegenstände oder „Games as a Service“-Modelle noch lukrativer und langfristiger zu begehrten Investitionsmöglichkeiten zu machen. Steam aber, das immerhin das mit Abstand größte Gaming-Angebot auf dem PC bereitstellt, sieht diesen Trend offenbar kritisch. Gabe Newell, Mitgründer und Präsident von Steam, hat nun beantwortet, wieso sein Unternehmen diesen Schritt gegangen ist.
Dubiose NFT
„Was damit angestellt wurde, war sehr dubios“, erklärt Newell gegenüber Eurogamer. Er halte die Blockchain zwar für eine tolle Technologie – wie sie momentan aber benutzt werde, sei jedoch äußerst zweifelhaft. „50 Prozent der für Transaktionen benutzten Kryptowährungen waren betrügerisch“, sagt er. Ebenso habe die Volatilität der Kryptowährungen dafür gesorgt, dass die Käufer und Käuferinnen keine Ahnung mehr davon hatten, wie viel Geld sie eigentlich gerade ausgeben. „Das Gehalt der meisten Leute wird eben nicht in Kryptowährung ausgezahlt“, so Newell.
Als Beispiel zieht er ein Produkt heran, das gestern vielleicht noch 99 Cents gekostet haben mag, am nächsten Tag aber schon 498 Dollar – allein wegen der Volatilität der Währung. Diese Aspekte seien es gewesen, die das Unternehmen schließlich jede Art von NFT und Kryptowährung sperren ließ. Gabe Newell fasst den aktuellen Status dieser entstehenden Branche daher so zusammen: „Die Leute, die derzeit in diesem Raum aktiv sind, sind meisten keine wohlgesonnenen Akteure.“
Metaverse oder MMO?
In einem anderen Interview mit PC Gamer hat Gabe Newell sich zudem noch zu dem doch recht virulenten Hype um das sogenannte Metaverse (oder die sogenannten Metaverses) geäußert: „Um das Metaverse herum gibt es einige Versuche, einfach schnell Geld zu machen“. Überhaupt glaube er, dass die meisten Menschen, die vom Metaverse sprechen, eigentlich gar keine Ahnung hätten, was sie damit wirklich meinen. „Die haben offenbar noch nie ein MMO gespielt.“ Die Vorstellung, in einem virtuellen Raum mit einem selbstgestalteten Avatar herumzulaufen sei nichts Neues. Vielmehr sei diese Problemstellung schon vor einer Dekade gelöst worden sein. Er empfiehlt: „Besucht La Noscea in „Final Fantasy 14″ und ihr werdet sehen, dass ihr nichts Neues erfunden habt“.
„Final Fantasy 14“ in ein MMORPG, in dem hunderte Gamer gleichzeitig in Regionen wie La Noscea unterwegs sein und interagieren können. Newell meint, dass die Gaming-Industrie schon seit langer Zeit die Metaverse-Idee erkundet und fragt sich, ob die, die jetzt erst dazustoßen, wirklich etwas Neues und Aufregendes hinzufügen können. Schlussendlich zeigt er sich aber optimistisch und meint, dass die nützlichste Technologie sich schlussendlich doch durchsetzen wird. Ob das wirklich das Metaverse sein wird, bleibt abzuwarten.
Wenn ihr meine Kommentare schon entfernt korrigiert wenigstens die Rechtschreibfehler. xD