
Ubisoft will Vorreiter in Sachen NFT und Gaming werden. Noch zieht die Community jedoch nicht richtig mit. (Foto: Tada Images / Shutterstock.com)
„Es ist wirklich ein Gewinn für sie. Es ist wirklich vorteilhaft. Aber sie verstehen es im Moment noch nicht“, das sagen die Verantwortlichen von Ubisoft über ihre NFT-Offensive und deren Akzeptanz in der Gamer-Szene.
Der Spiele-Publisher war mit den NFT „Ubisoft Digits“ sowie der Tauschplattform „Quartz“ am 7. Dezember 2021 in den Markt eingestiegen. Doch die Fans verrissen die „Müll“-NFT und ließen sie links liegen. Es folgten Kritik und Analysen der Szenepresse. Nun erklärten zwei Ubisoft-Manager woran das ihrer Ansicht nach lag: am Unverständnis der Zielgruppe.
Nicolas Poulard ist Vice President bei Ubisoft Innovations Labs. Ebenfalls an der NFT-Einführung maßgeblich beteiligt war Didier Genevois, der Blockchain Technical Director des Unternehmens. Die beiden Männer stellten sich den Fragen von Chris Stead von Finder.com, einer Plattform für Kauf-Guides. Dabei legten sie die Vorteile der Technologie für Gamer dar. Über die zum Teil aggressiven Reaktionen sagte Poulard: „Es war eine Reaktion, die wir erwartet hatten. Wir wissen, dass das Konzept nicht leicht zu verstehen ist.“ Später betonte er: „Ich glaube, die Spieler verstehen nicht, was ihnen ein digitaler Zweitmarkt bringen kann.“
Poulard hofft, dass die Gamer den Wert, den man ihnen biete, später erkennen werden. Die Spieler würden glauben, dass NFT den Planeten zerstören und nur ein Werkzeug für Spekulationsgeschäfte seien. Bei Ubisoft sehe man eher die Möglichkeit, dass die Kunden Gegenstände weiterverkaufen können, wenn sie sie nicht mehr brauchen oder das Spiel nicht mehr spielen wollen. Das Ablegen von Gewohnheiten und tief verwurzelten Denkweisen brauche Zeit, ergänzte der Ubisoft-Manager. Das Verwenden der neuen Technologien liege ganz im persönlichen Ermessen. „Wir werden Spieler zu keinem Zeitpunkt dazu zwingen, Quarz oder Digits zu verwenden.“
Dass der Zugang zu den NFT nicht ganz unkompliziert ist, sei Absicht, so Nicolas Poulard. Man müsse das Spiel kaufen und mindestens zwei Stunden spielen – das schrecke Spekulanten ab. Sicher gebe es für sie auch andere Wege, aber die Zahlen Ubisofts zeigten, dass in erster Linie Gamer das System nutzen. Der Abteilungsleiter forderte dazu auf, nicht zu vergessen, dass es sich um ein Experiment handele – zumindest noch. Das Unternehmen habe die Preise aber gut im Blick. „Unser Hauptanliegen ist es, dafür zu sorgen, dass die Preise auch auf dem Sekundärmarkt nicht zu hoch werden, sodass sie für normale Spieler immer noch erschwinglich sind“, sagte er.
Poulard verriet, dass Ubisoft einen Wert von rund drei Milliarden US-Dollar habe, während das eigene Ökosystem fünfmal so hoch bewertet würde. „Einen Anteil an einem riesigen Ökosystem zu besitzen, könnte noch interessanter sein, als heute nur ein Spiel zu besitzen“, erklärte er. Das Ökosystem eines Spieles könne heute viel größer sein als das, was es in Bezug auf die Wertschöpfungskette für alle sei. Es gehe darum, den Nutzern die Möglichkeit zu geben, beim Spielen Mehrwert zu schaffen, der das ganze Ökosystem betreffe. „Es geht also eigentlich nicht um Ubisoft“, so der Manager. Später räumte er ein: „Ja, wir sind an Play-to-Earn interessiert.“
Die Manager erklärten, sie hätten sich bei der Wahl der richtigen Blockchain einige Komplikationen zugemutet, da sie auf Tezos gesetzt haben. „Aber wir wollten uns zu dieser umweltfreundlichen Wahl bekennen. Damit sind wir sehr zufrieden“, so Poulden. Er bedauerte einige Rückschläge und verriet, es gäbe Experimente, verschiedene Spielwelten und -figuren per NFT zu kombinieren.
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