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„Soviet Republic“: Enttäuschter Gamer lässt Aufbauspiel aus Steam entfernen

Ein Spieler hat das Spiel „Soviet Republic“ von Steam entfernen lassen. Erst wollte er mit Ideen helfen, jetzt klagt er auf Urheberrechtverletzung. 

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In „Soviet Republic“ organisiert man eine Gesellschaft per Planwirtschaft. (Grafik: 3Division)

Das Spiel „Soviet Republic“ wurde wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen das Urheberrecht von der Steam-Plattform verbannt. Die Eingabe kommt von einem Spieler, der sich zuvor stark engagiert hatte. Er fordert, in die Credits aufgenommen zu werden. Das betroffene Entwicklerstudio 3Division zeigt sich entsetzt – und kämpferisch.

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Community-Member sollte im Spiel erwähnt werden

Das „einst respektierte Mitglied unserer Community“ habe zunächst einen Leitfaden verfasst, wie das Spiel besser gemacht werden könne, schreibt das betroffene Unternehmen. Es ging um einen realistischeren Spielmodus, an dem das slowakische Entwicklerstudio bereits arbeitete.

Das Entwicklerstudio sagt: Aufgrund seiner hohen Bekanntheit in der Community hätte man zugestimmt, ihn in die Credits aufzunehmen, wenn er freundlich gefragt hätte. Dort werden üblicherweise nur Entwickler aufgezählt, die an dem Spiel mitgearbeitet haben. Doch der Mann machte Druck.

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Zeitplan passt dem Spieler nicht

3Division erklärte, man habe dem Betroffenen gesagt, dass das erst nach dem finalen Release des neuen Modus möglich sei. Daraufhin habe er das Youtube-Reportingsystem dazu missbraucht, einem „unserer hilfreichsten Influencer Urheberrechtsverletzung zuzufügen“. In der Folge habe das Unternehmen von einer möglichen Danksagung Abstand genommen.

Rachefeldzug mithilfe von DMCA-Takedowns

Diese Entscheidung quittierte der Beschuldigte, indem er die Website des Spieles sperren ließ. Sie führt nun zurück zur Seite des Studios. Der Streit eskalierte weiter, sodass er am Ende das Spiel per DMCA-Antrag von der Steam-Plattform entfernen ließ. DMCA steht für Digital Millenium Copyright Act und soll Rechteinhaber vor Urheberrechtsverletzungen schützen.

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Besagter Spieler arbeitet als Anwalt und behauptet nun, Rechte an dem neuen Spielmodus zu besitzen.

Projektleiter: „Anwalt denkt, er kann von uns alles bekommen“

Auf Nachfrage des Spielemagazins Kotaku erklärte Projektleiter Peter Adamcik: „Ein weiterer Aspekt, warum wir uns davor scheuen würden, ihn in die Credits aufzunehmen, wäre, dass sich andere Spieler darüber aufregen würden, weil seine Ideen nicht neu sind.“ Da er Anwalt sei, könne er die Klage „definitiv“ billiger abwickeln als das Unternehmen.

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„Also denkt er, dass er von uns alles bekommen kann, was er will, weil wir keine teure Klage einreichen werden“, so Adamcik weiter. Er kündigte an, das Studio werde bis zum Ende kämpfen. Sollte das Spiel verboten bleiben, führe das zu einem enormen finanziellen Schaden für 3Division und auch Steam-Betreiber Valve.

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Immer wieder Probleme mit dem Digital Millenium Copyright Act

Bei dem Konflikt kommt ein grundsätzliches Problem des DMCA zutage: Das vom EFF (Electronic Frontier Foundation) kritisierte Gesetz ist so ausgestaltet, dass Provider eher gemeldete Werke ungeprüft sperren, als sich mit den Vorwürfen näher auseinanderzusetzen. Kotaku fasst die Mechanik so zusammen: „Ein eingetragener Anwalt scheint zu reichen, dass Inhalte aus Angst vor langen und teuren Prozessen entfernt werden.“

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