Steam: Dieses Spiel ist für alle, die nach dem Feierabend etwas zerstören wollen
Allem Anfang wohnt ein Zauber inne, heißt es bei Hermann Hesse. An dieser Stelle soll es jetzt aber heißen: Jedem Abriss wohnt ein Zauber inne.
Abriss ist ein Spiel, das ihr für rund 20 Euro auf Steam kaufen könnt. Und der Untertitel „Build to Destroy“ zeigt schon sehr genau, worum es in diesem Game geht. Das deutsche Entwicklerstudio Randwerk hat sich ein Prinzip überlegt, das genauso einfach wie einschlagend ist – wortwörtlich.
In sieben Welten, die jeweils aus mehreren Leveln bestehen, habt ihr Teile einer Stadt vor euch. Das kann etwa eine Brücke sein, ein Hochhauskomplex oder eine mehrspurige Straße. Eure Aufgabe ist es dabei nicht, diese Konstrukte weiter auszubauen oder sie in Schuss zu bringen, wie sonst so oft in Aufbaustrategiespielen. Ganz im Gegenteil, ihr sollt zur Abrissbirne werden.
Ein Puzzlespiel mit Physik-Engine
Dafür stehen euch diverse Tools zur Verfügung: etwa gigantische Würfel, Antriebe, Stahlpfosten oder sogar Schussapparaturen. Die müsst ihr so miteinander kombinieren, dass sie zur größtmöglichen Zerstörung führen. So wird etwa aus einem Würfel gepaart mit einem Pfosten ein gigantischer Hammer, der im Sturz selbst die massivsten Wände einreißen kann. Im Kern ist Abriss ein Puzzlespiel, das euch eine kluge Kombinationsgabe abverlangt.
Doch die meiste Zeit werdet ihr wohl einfach viel Spaß dabei haben, auszuprobieren, welche eurer Methoden die meiste Zerstörung anrichten kann. Denn das Herz des Videospiels ist die Physik-Engine, die es erlaubt, dass die Gebilde überraschend realistisch ineinander zusammenfallen. Sowohl eure Abrisswerkzeuge als auch die Gebäude, die ihr zerstören sollt, gehorchen den Regeln der Physik. Und die können bekanntlich nicht ausgetrickst werden. So gilt es, die besonders empfindlichen Teile der Städte zu finden: Stützpfeiler, tragende Mauern oder Stahlseile.
Je effizienter ihr dabei vorgeht, desto mehr Punkte bekommt ihr. Durch dieses System kann Abriss einen regelrechten Sog entwickeln. Neben der durchaus beeindruckenden Technik und dem Gehirnschmalz, der in den Bau der Abrissmaschinen fließen sollte, ist Abriss aber ein geradezu entspannendes Spiel – gerade wegen des martialisch daherkommenden Spielprinzips.
Perfekt für den Feierabend
Hier müsst ihr nicht die Welt retten, eine neue Gesellschaft aufbauen oder überhaupt irgendwas Konstruktives zum Zusammenleben beitragen. Die Stärke des Spiels ist es, dass es nur nach der Zerstörung fragt. Die Physik ist realistisch, die Optik abstrakt und der Spielspaß kann gigantisch sein, gerade nach einem langen Arbeitstag – der doch so oft konstruktive Lösungen und ein friedliches Miteinander von einem verlangt.
Abriss kann ein Ventil für all die über den Tag aufgestauten Emotionen sein. Hier geht es aber nicht um Blut und Verderben. Einzig und allein die Befriedigung beim Anblick von einstürzenden Neubauten steht im Mittelpunkt – egal, ob in der Kampagne mit vorgegebenen Leveln oder im Sandboxmode, wo ihr euch komplett frei austoben könnt.
Ob für ein paar Minuten zwischendurch oder Stunden am Stück: Abriss ist die perfekte Ablenkung vom Alltag. Wenn ihr hier alle Gebäude zerstört habt, könnt ihr euch wieder der Realität widmen – und nach konstruktiven Ansätzen suchen, die Welt besser zu machen.
Übrigens: Für besonders schöne Abrisse bietet das Spiel eine Option, mit der ihre eure eigenen loopenden GIFs erstellen könnt. Hier steckt dann doch auch Potenzial für das Arbeitsleben drin: Den Kolleginnen und Kollegen könnt ihr die GIFs der wunderschön zusammenbrechenden Städte über Slack zuschicken.
Was für eine zynisch passende Überschrift.
Nein, mal ehrlich, wir sollten dringend etwas an unserer Arbeitskultur verändern statt virtuelle Desaster zu veranstalten zum Frust-Abbau.
Das ändert ja nichts und hilft auch nur, bis zum nächsten Feierabend einigermaßen die Füße still zu halten.
Eine ewige Wiederholung….
Ein gutes Leben sieht anders aus.