Schneller laden, weiter fahren: Stellantis arbeitet an leichteren E-Auto-Akkus mit höherer Energiedichte
Bis 2030 will Stellantis, zu dessen Marken neben Opel etwa Peugeot, Citroën, Chrysler, Fiat, Dodge und Maserati zählen, 75 Elektroauto-Modelle auf den Markt bringen. Darüber hinaus sollen verschiedene Batterietechnologien entwickelt werden. Eine davon hat der Opel-Mutterkonzern jetzt angekündigt.
Doppelt so hohe Energiedichte
Gemeinsam mit dem US-Unternehmen Zeta Energy will Stellantis Lithium-Schwefel-Akkus herstellen. Diese sollen zum einen eine doppelt so hohe Energiedichte haben wie herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus. Zugleich sollen die Kosten um die Hälfte gesenkt werden können.
Und es gibt weitere Vorteile. So soll die Schnellladegeschwindigkeit um bis zu 50 Prozent steigen und die Batterien weniger wiegen. Was mit dazu beiträgt, dass eine deutlich höhere Reichweite erreicht werden soll.
Umweltfreundlichere Herstellung
Gut für die CO2-Bilanz: Bei der Herstellung wird auf Abfallstoffe wie unraffinierten Schwefel aus Industrieprozessen sowie Methan gesetzt. Teure und umweltschädliche Materialien wie Kobalt, Nickel, Grafit oder Mangan kommen dagegen gar nicht zum Einsatz, wie Auto, Motor und Sport berichtet.
Die Herstellung soll in Gigafactories in Europa oder Nordamerika erfolgen. Dabei soll eine kurze, komplett lokale Lieferkette genutzt werden, wie Stellantis mitteilt.
Laut Zeta Energy sollen die Lithium-Schwefel-Batterien eine Energiedichte von 450 Wattstunden pro Kilogramm erreichen. Das ist etwa doppelt so viel wie die Energiedichte herkömmlicher Lithium-Ionen-Batterien, die auf etwa 200 bis 250 Wattstunden pro Kilogramm kommen.
Marktstart für 2030 angepeilt
Bis die neuen E-Auto-Akkus von Stellantis und Zeta Energy auf den Markt kommen, wird es aber noch etwas dauern. Für 2030 wird der Marktstart angepeilt. Dann sollen schon erste Elektroautos mit den neuen Batterien ausgestattet werden. Bis dahin soll noch an der Optimierung der Technologie gearbeitet werden.
Auch wenn es sich vielleicht neu und revolutionär anhören mag – bei Akkus auf Schwefel zu setzen, ist keine ganz neue Idee. Schon 1962 wurden Lithium-Schwefel-Batterien patentiert, wie die Futurezone schreibt.
Herausforderungen bei Lithium-Schwefel-Akkus
Sie können extrem hohe Energiedichten von theoretisch bis zu 2.600 Wattstunden pro Kilogramm erreichen. Das Problem war bisher, dass sie schon nach wenigen Ladevorgängen viel von ihrer Kapazität einbüßen und sich selbst entladen können. Diese Herausforderung scheinen Stellantis und Zeta Energy jetzt mit ihrer Technologie gelöst zu haben.
Auch in China wird derweil an Lithium-Schwefel-Batterien geforscht. Ende Oktober 2024 meldete etwa General New Energy einen Durchbruch. Der von dem chinesischen Unternehmen entwickelte Akku-Prototyp soll die Marke von 700 Wattstunden pro Kilogramm geknackt haben.