Attraktive Stellenanzeigen erhöhen die Bewerberquote enorm. Dazu zählt, die positiven Aspekte des Unternehmens zu betonen, wie etwa eine familienfreundliche Unternehmenskultur, sowie Entwicklungsmöglichkeiten und Mitarbeiterleistungen herauszustellen. Daneben hat sich aber auch gezeigt, dass sich Jobsuchende konkretere Angaben zum Gehalt wünschen. Tatsächlich wird Gehaltstransparenz im Wettbewerb um die besten Talente immer wichtiger.
Einer aktuellen Umfrage der digitalen Jobplattform Stepstone zufolge würden sich neun von zehn Befragten eher auf einen Job bewerben, wenn das künftige Einkommen transparent ist. Sechs von zehn haben demnach sogar auf die Bewerbung für eine eigentlich passende Stelle verzichtet, weil es keine Informationen zum Gehalt gab. Für die Erhebung wurden rund 5.700 Menschen in Deutschland aller Altersklassen, Branchen und Berufsfelder befragt. Die Ergebnisse seien demnach repräsentativ.
„Wir beobachten seit Jahren, dass Gehaltstransparenz für die Menschen immer bedeutsamer wird“, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei Stepstone. Hauseigene Untersuchungen der Performance von Stellenanzeigen auf Stepstone würden das bestätigen. „Wer kein Gehalt angibt, verspielt in Zeiten der Arbeiterlosigkeit wertvolles Potenzial. Unternehmen können es sich nicht leisten, durch fehlende Gehaltsangaben auf passende Kandidatinnen und Kandidaten zu verzichten.“
Stellenanzeigen: Gehaltsangaben eher selten
Wie die Jobplattform Indeed bereits vergangenes Jahr in einer Untersuchung festgestellt hat, ist es hierzulande mit der Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen noch ein weiter Weg. Im Zeitraum von Januar 2019 bis März 2023 haben die Expertinnen und Experten von Indeed auf der Jobbörse veröffentlichte Stellenanzeigen aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich verglichen, wobei Großbritannien die meisten und Deutschland die wenigsten Stellenanzeigen mit Gehaltsdaten aufweist.
Im Verlauf der untersuchten Jahre zeigt sich jedoch, dass die Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben in den Ländern Stück für Stück angestiegen sind – so auch in Deutschland: 2019 gab es hierzulande in rund zwei Prozent der untersuchten Stellenanzeigen auf Indeed eine Gehaltsangabe, im März 2023 waren es dann bereits 20 Prozent. In Großbritannien waren 2019 bereits 58 Prozent der Stellenanzeigen mit dem Gehalt versehen, im März 2023 ist der Wert dann sogar auf 72 Prozent angestiegen.