Strahlendes Juwel: Hubble-Teleskop fotografiert weit entfernte Spiralgalaxie
Anlässlich des letzten Besuchs beim Hubble-Teleskop 2009 hatten Astronauten die Hubble Wide Field Camera 3 installiert. Die war als Arbeitstier konzipiert worden. Schon des Öfteren ist sie dieser Fleiß implizierenden Bezeichnung wegen ihrer unkomplizierten Verlässlichkeit gerecht geworden. Jetzt hat sie ein Bild einer Galaxie im Sternbild Fornax geliefert, das ein Science-Fiction-Regisseur nicht spektakulärer hätte entwerfen können.
Bilder aus dem Ofen
Wer beim Namen Fornax nun an einen antiken Gott oder an ein Tier denke, liege falsch, erläutert die Nasa. Der Name Fornax erklärt sich viel profaner, es ist schlicht das lateinische Wort für Ofen. Die Agentur ergänzt, dass das Sternbild seinen Namen von Nicolas-Louis de Lacaille, einem 1713 geborenen französischen Astronomen, erhalten habe. Es war nicht das einzige Sternbild, dem er einen Namen gab.
Die Nasa erläutert: „Lacaille benannte 14 der 88 Sternbilder, die wir heute noch kennen. Er scheint eine Vorliebe für die Benennung von Sternbildern nach wissenschaftlichen Instrumenten gehabt zu haben, darunter Atlia (die Luftpumpe), Norma (das Lineal) und Telescopium (das Teleskop).“
Das Bild der 68 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie NGC 1385 hat das Potenzial zur Wandtapete. Immer wieder hat das Hubble-Teleskop in den 30 Jahren seines Betriebs für aufsehenerregende Bilder gesorgt. Das dürfte indes nicht mehr lange so sein.
Hubble besteht im Wesentlichen aus 80er-Jahre-Komponenten
Das Foto war das jüngste in einer langen Reihe von wunderschönen Bildern, die von den Kameras an Bord des Hubble-Weltraumteleskops während seiner drei Jahrzehnte währenden Beobachtung des Kosmos aufgenommen wurden. Dabei hatte es im Frühsommer noch so ausgesehen, als wäre Hubble für immer verloren. Ein zentrales Computer-System hatte sich abgeschaltet. Es zahlte sich in diesem Zusammenhang aus, dass die Nasa dem Teleskop beim letzten Besuch ein Backup-System spendiert hatte. Dieses konnten die Nasa-Experten aktivieren und Hubble auf diese Weise wiederbeleben.
Wie lange der Veteran mit seiner Technik aus den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts noch Bilder liefern wird, kann derzeit nur spekuliert werden. Freuen wir uns also über neue Hubble-Bilder, solange wir sie noch bekommen.