Er ist Creative Director bei Typhoon Studios, einem kanadischen Spieleentwickler, der 2019 von Google gekauft wurde, um Spiele für den Cloud-basierten Gaming-Service Stadia zu entwickeln: Die Rede ist von einem Herren namens Alex Hutchinson, der einen Tweet verfasste, in dem er vorschlug, dass Twitch- und Youtube-Nutzer die Entwickler und Publisher der von ihnen gestreamten Spiele vergüten sollten. Aus Sicht von Hutchinson sollten die Gamer Lizenzen von den Unternehmen erwerben, die es ihnen dann erlauben, die Spiele online zu streamen.
Die Antworten auf Hutchinsons Tweet ließen nicht lange auf sich warten. Doch dieser zeigte sich uneinsichtig und schob einen weiteren Tweet nach. Für ihn sei es erstaunlich, dass Leute sich über seine Forderung aufregen würden, dass Ersteller von Inhalten mitverdienen sollten, wenn andere ihre Inhalte verwenden, um daraus Profit zu schlagen.
Der Tweet schlug so hohe Wellen, dass sich sogar Google selbst dazu gezwungen sah, ein Statement abzugeben. Gegenüber 9to5Google distanzierte sich ein Google-Sprecher von den getätigten Aussagen: „Die jüngsten Tweets von Alex Hutchinson spiegeln nicht die von Stadia, Youtube oder Google wider.“
Der Punkt, der Hutchinson am Herzen liegt, ist der, dass die Gamer seiner Meinung nach kein Recht hätten, das Videospiel eines anderen zu streamen. Aus dem gleichen Grund wie sie auch kein Recht hätten, Filme oder Songs zu streamen. Alle Inhalte sollten gleichermaßen urheberrechtlich geschützt sein.
Publisher profitieren von Streamern
Viele Entwickler und Publisher tolerieren oder fördern das öffentliche Streamen von Games allerdings, da sie selbst von der Präsenz auf großen Streaming-Plattformen wie Twitch profitieren. Zockt ein großer Streamer ihr Game, werden es ihm vieler seiner Fans und Follower gleichtun. Darum versorgen viele Publisher diese Influencer auch mit kostenlosen Keys für ihre Spiele. Eine bessere Werbung gibt es für die Entwickler mit keiner Marketing-Kampagne.
Bestes Beispiel ist aktuell das Spiel „Among Us“, das bereits seit zwei Jahren auf dem Markt ist, dem aber nie eine große Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Kaum greifen es große Streamer auf, wird es zum Trendspiel – selbst die bekannteste US-Nachwuchspolitkerin spielt es. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten also.