Stripe sammelt 6,5 Milliarden Dollar ein und übernimmt Abwicklung für OpenAI

Stripe nimmt die 6,5 Milliarden Dollar aus der Kapitalerhöhung und greift damit Mitarbeiter:innen unter die Arme. (Foto: Sundry Photography / shutterstock)
Stripe ist nach einer weiteren Finanzierungsrunde von 6,5 Milliarden US-Dollar rund 50 Milliarden Dollar wert. Das Geld hat der Zahlungsabwickler aufgenommen, um es aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter:innen zu geben. Das verkündete er in einer Pressemitteilung.
Dabei geht es um Aktienzuteilungen, die durch den Kursrutsch der letzten Jahre an Wert verloren haben. Nun springt Stripe ein und kauft die Aktien zurück. Außerdem erhalten die Mitarbeiter:innen Geld für die fälligen Steuern.
Zusätzlich verkünden ChatGPT-Entwickler OpenAI und Stripe eine enge Zusammenarbeit. Reuters meldet, das Fintech übernehme die digitale Zahlungsabwicklung für GPT-4, Dall-E und andere Produkte von OpenAI. Im Gegenzug übernimmt es KI-Tools für eigene Anwendungen, etwa ChatGPT für die Stripe Docs, eine Sammlung von Support-Dokumenten.
Stripe hat eigenen Wert fast halbiert
Die Kapitalerhöhung bringt die Bewertung des Fintechs zwar auf 50 Milliarden, doch dieser Wert war schon einmal deutlich höher. In der Blütezeit des Unternehmens 2021 wurde er mit 95 Milliarden Dollar bemessen. Vor drei Monaten waren es gerade einmal 35 Milliarden Dollar. In der Folge entließ Stripe mit 1.100 Mitarbeiter:innen rund 14 Prozent der Belegschaft.
Mit dem Kurs sanken die Bonuszuteilungen an die (Ex-)Mitarbeiter:innen ebenfalls. Stripe hatte sich bei den Boni nicht für Aktienoptionen, sondern sogenannte Restricted Stock Units (RSU) entschieden. Viele dieser RSU werden jetzt fällig und Stripe greift den Angestellten mit der Kapitalerhöhung unter die Arme, damit sie höhere Boni erhalten und die nun fällig werdenden Steuern nicht selbst tragen müssen.
Stripe und OpenAI: Partnerschaft verkündet
Positiv auf den Kurs der nicht-öffentlich gehandelten Aktien könnte sich auch eine neue Zusammenarbeit auswirken. Stripe übernimmt die digitalen Zahlungsgeschäfte von OpenAI.
Dadurch sei die Chat-GPT-Schmiede in der Lage gewesen, innerhalb weniger Wochen ein globales Zahlungssystem für mehrere Produktlinien einzuführen, verkünden die Partner. Sowohl die Zahlungen für ChatGPT Plus als auch Dall-E werden über Stripe Billing und Stripe Checkout abgerechnet. Dadurch stehen 25 Zahlungsmethoden zur Verfügung. Im Gegenzug baut Stripe GPT-4 in eigene Abläufe ein.
Stripe setzt auf künstliche Intelligenz
Für spezielle Anwendungen befinden sich aktuell 14 GPT-4-Prototypen in Arbeit, sagte Emily Sands Reuters, Informatikchefin bei Stripe. Im vergangenen Jahr arbeitete ihre Abteilung schon mit einem Microsoft-Azure-Team zusammen, um GPT-3 zu implementieren. In der GPT-4-Betaphase im Januar identifizierten Sands und ihr Team weitere Einsatzszenarien, die sie nun erproben.