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Studie belegt: Office-Zwang sorgt dafür, dass Mitarbeiter schneller kündigen

Immer mehr Unternehmen wollen zurück ins Büro – und lösen damit eine Kündigungswelle aus. Laut einer Studie steigt die Fluktuationsrate bei US-Unternehmen um 14 Prozent, wenn mehr Präsenzarbeit verlangt wird.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Vor allem Freuen stellt die wiedereingeführte Büropflicht vor Herausforderungen. (Foto: Shutterstock/ voronaman)

In Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen zurück ins Büro zwingen, steigt die Kündigungsrate um durchschnittlich 14 Prozent. Wie Golem berichtet, haben Studierende mehrerer amerikanischer und chinesischer Universitäten die Karriereverläufe von drei Millionen Angestellten auf Linkedin untersucht. Ziel der Analyse war es, herauszufinden, welchen Einfluss strengere Büroregeln auf die Mitarbeiter:innenfluktuation haben.

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Büropflicht zieht mehr Kündigungen nach sich

Nach dem Ende der Pandemie setzen viele Unternehmen wieder auf mehr Büropräsenz: Dazu zählen globale Tech-Konzerne wie Amazon und Google, aber auch deutsche Unternehmen wie Otto oder die Deutsche Bank fordern ihre Mitarbeiter:innen verstärkt zur Rückkehr ins Büro auf. Wie wirkt sich dieser Kurswechsel auf die Beschäftigungsquote aus?

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Dieser Frage gingen fünf Student:innen nach, die unter anderem der University of Pittsburgh und der Chinese University of Hongkong angehören. Ihre gemeinsame Studie bezieht 54 Unternehmen aus der Technologie- und Finanzbranche ein – also vor allem große US-Konzerne. Wie sich die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt entwickeln wird, ist offen. Dennoch zeichnet sich ein klarer Trend ab, der sich auch in Deutschland bemerkbar machen könnte.

Frauen wechseln dreimal häufiger den Job

Die Untersuchung zeigt: Die Zahl der Kündigungen stieg im Durchschnitt um 14 Prozent, nachdem Unternehmen angekündigt hatten, dass Mitarbeiter:innen wieder verstärkt vom Büro aus arbeiten sollen. Die Gründe für diesen Anstieg sind laut der Studie vielfältig: Während der Pandemie schätzten viele Mitarbeiter:innen die Vorteile von Homeoffice und Remote Work und stellten fest, dass sie ihre Aufgaben effizient von zu Hause aus erledigen konnten, ohne Zeit und Geld in lange Arbeitswege investieren zu müssen.

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Darüber hinaus führt die Büropflicht für viele zu einer schlechteren Work-Life-Balance – ein Faktor, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Einige Beschäftigte sind in preiswertere, aber weiter entfernte Wohngegenden gezogen, was die Präsenz im Büro zusätzlich erschwert.

Besonders auffällig: Laut den fünf Autor:innen wirken sich strengere Büroregeln auf die Fluktuation von Mitarbeiterinnen fast dreimal so stark aus wie auf die ihrer männlichen Kollegen. Frauen wechseln also deutlich häufiger den Job, wenn die Flexibilität am Arbeitsplatz eingeschränkt wird. Ein möglicher Grund für dieses Ergebnis: Frauen übernehmen häufig mehr familiäre Verpflichtungen. Wird von ihnen mehr Präsenz im Büro verlangt, erschwert dies die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erheblich.

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Unternehmen tun sich schwer, Stellen neuzubesetzen

Die Studie untersuchte auch, wie sich die Rückkehr zur Büropflicht auf die Einstellung neuer Mitarbeiter:innen auswirkt: Basierend auf über zwei Millionen Stellenausschreibungen fanden die Autor:innen heraus, dass Unternehmen nach der Einführung strengerer Homeoffice-Regeln deutlich mehr Zeit benötigen, um offene Stellen zu besetzen. Im Durchschnitt verlängert sich der Rekrutierungsprozess um etwa 23 Prozent, während die Einstellungsquote um 17 Prozent sinkt.

Zudem zeigen die Ergebnisse: Leitende Angestellte verlassen nach der Ankündigung einer Büropflicht häufiger das Unternehmen. Die Studie zieht daraus den Schluss, dass US-Unternehmen nicht nur ihre besten Talente verlieren, sondern auch mit erheblichen Schwierigkeiten kämpfen, diese adäquat zu ersetzen.

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