Wissenschaftler entdecken Gehirn-Booster im Kaffee: Das bringt er
Für Kaffeetrinker:innen gibt es keine bessere Nachricht als diese: Was ihr da macht, ist wirklich gesund und bringt etwas fürs Alter. Der eigene Kaffeekonsum kann jetzt sogar aufgrund von Studien gerechtfertigt werden.
So einfach ist es natürlich nicht, aber dennoch: Eine neue Studie unter der Leitung der Universität Tsukuba, Japan, hat die Auswirkungen von Trigonellin (TG), das in Kaffee enthalten ist, auf das Gedächtnis und das räumliche Lernen untersucht. Das Ergebnis: Eine signifikante Verbesserung der räumlichen Lern- und Gedächtnisleistung.
Trigonellin: Das natürliche Alkaloid in der Kaffeebohne
Die Suche nach funktionellen Naturstoffen, die den altersbedingten kognitiven Abbau verbessern können, hat sich in letzter Zeit zu einem wichtigen Forschungsschwerpunkt entwickelt. Es wurde vermutet, dass Trigonellin die kognitiven Fähigkeiten verbessern kann.
Aber erst einmal zu den harten Fakten: Was ist Trigonellin überhaupt? Trigonellin, Nicotinsäure-N-methylbetain, übernimmt als Pflanzenhormon verschiedene Aufgaben in der Zellerneuerung. Es wurde zum Beispiel in Kartoffelknollen, Baumwolle, Hanf und Kaffee gefunden.
Das natürliche Alkaloid ist unter anderem dafür verantwortlich, dass die Blase bei zu viel Kaffeekonsum drückt. In Kaffeebohnen kommt TG in Mengen zwischen 0,3 und 1,3 Prozent vor.
Ergebnisse der Studie: Verbesserung der räumlichen Lern- und Gedächtnisleistung
Nach einer 30-tägigen oralen Verabreichung von TG an Mäuse zeigte der sogenannte Morris-Wasserlabyrinth-Test eine signifikante Verbesserung der räumlichen Lern- und Gedächtnisleistung dieser Mäuse gegenüber der Kontrollgruppe, die kein TG erhalten hatte.
Das sollte aber noch nicht alles sein: Die Wissenschaftler:innen konnten zudem ablesen, dass der Spiegel der entzündlichen Zytokine TNF-α und IL-6 deutlich gesunken war, der Spiegel der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Hippocampus dafür deutlich erhöht.
Das deutet darauf hin, dass Trigonellin bei der Vorbeugung und Verbesserung altersbedingter Beeinträchtigungen des räumlichen Lerngedächtnisses vorbeugen kann.
Trigonellin als ergänzender medizinischer Wirkstoff
Die Studie legt nahe, dass diese Wirkung auf die Hemmung der Neuroinflammation und der Wiederherstellung der Neurotransmitterwerte im Gehirn zurückzuführen ist. Zum räumlichen Lernen zählte in der Studie das Erfassen, Beibehalten sowie Strukturieren und Anwenden von Informationen, die sich auf die physische Umgebung beziehen. Trigonellin könnte als ergänzender medizinischer Wirkstoff zur Verbesserung der genannten Fähigkeiten betrachtet werden.
Kaffee ist weltweit eines der am meisten konsumierten Lebensmittel. Allein in Deutschland ist der Pro-Kopf-Konsum von Kaffee 2022 auf 169 Liter gestiegen – und vielleicht steigt er nach diesen Ergebnissen noch mehr.