Anzeige
Anzeige
News

Studie: Der Klimawandel könnte noch viel mehr Pandemien hervorbringen

Einer neuen Modellierung zufolge könnte der Klimawandel in den nächsten 50 Jahren zu mehr als 15.000 neuen Fällen führen, in denen Säugetiere Viren auf andere Säugetiere übertragen.

Von Eike Kühl
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Wurde Covid-19 von Fledertieren auf den Menschen übertragen? (Foto: Martin Pelanek / Shutterstock)

Viele Forscherinnen und Forscher glauben, dass die Covid-19-Pandemie begann, als ein zuvor unbekanntes Coronavirus von einem Wildtier auf einen Menschen übertragen wurde: Zoonose heißt dieser Vorgang. Geht es nach einer neuen Studie, die jetzt im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde, könnte das erst der Anfang sein.

Anzeige
Anzeige

Für ihre Studie haben die Forschenden sogenannte phyleogeografische Daten von Säugetieren analysiert. Sie beschreiben vereinfacht gesagt die Herkunft von Lebewesen und deren Lebensräume. Darauf basierend haben sie ein Modell entwickelt, das vorhersagt, wann sich Tier und Tier, sowie Tier und Mensch in Zukunft näher kommen.

Potenzielle neue Kontakte zwischen verschiedenen Arten werden sich voraussichtlich in den nächsten 50 Jahren verdoppeln, was das Risiko erhöht, dass andere Viren von Tier zu Tier und schließlich auf den Menschen überspringen, prognostizieren die Forschenden. So könnten bis zum Jahr 2070 in mindestens 15.000 Fällen Viren auf eine neue Tierart übergehen.

Anzeige
Anzeige

Der Klimawandel beschleunigt diese Entwicklung. Die Modell beschreibt, wohin sich Säugetiere bewegen, um lebenswertere Lebensräume zu finden, wenn sich der Planet erwärmt. Es sagt außerdem die Wahrscheinlichkeit voraus, mit der ein Virus zum ersten Mal zwischen Arten springt, indem es berücksichtigt, wo sich diese Arten treffen könnten, wenn sich ihre Lebensräume verschieben, und wie eng sie evolutionär verwandt sind. Sollten etwa verschiedene Affenarten künftig engeren Kontakt haben, weil sich ihr künftiger Lebensraum überschneidet, könnten Viren zwischen diesen Arten übertragen werden.

Anzeige
Anzeige

Vorhersagen zu Zoonosen sind schwierig

„Diese Arbeit liefert uns einen Beweis dafür, dass die kommenden Jahrzehnte nicht nur heißer, sondern auch kränker werden“, sagt Gregory Albery von der Georgetown University in Washington D.C. und Co-Autor der Studie.

Unabhängige Forscherinnen und Forscher loben die Studie zwar als „technisch einwandfrei“, weisen aber gleichzeitig auf mögliche Schwächen hin. So sei es immer schwer, vorherzusagen, wie sich Säugetiere genau an neue Lebensbedingungen anpassen. Und auch die Gefahr von Übertragungen auf den Menschen und die damit einhergehende Gefahr von weiteren globalen Pandemien sei schwer zu modellieren, da viele unbekannte Faktoren mit hineinspielen.

Anzeige
Anzeige

„Die Vorhersage des Risikos viraler Sprünge von Säugetieren auf den Menschen ist schwieriger, da diese Übertragungen in einem komplexen ökologischen und sozioökonomischen Umfeld stattfinden“, sagt Kate Jones, die am University College London Wechselwirkungen zwischen Ökosystemen und menschlicher Gesundheit modelliert.

Dennoch glauben nicht wenige Experten, dass sich eine Situation wie die Corona-Pandemie bereits in den kommenden Jahrzehnten wiederholen könnte. Für die Autorinnen und Autoren der Studie ist das ein Grund mehr für Regierungen und Gesundheitsorganisationen, in die Überwachung von Krankheitserregern zu investieren und das Gesundheitswesen zu verbessern.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige