Studie: Nur 21 Prozent aller Firmen schließen Sicherheitslücken zeitnah

Jedes Halbjahr versäumt es das durchschnittliche Unternehmen, 28 Prozent der angefallenen Sicherheitsupdates einzuspielen. Dadurch entsteht ein Rückstand aus 57.000 ungepatchten Sicherheitslücken. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die von dem Marktforschungsunternehmen Ponemon im Auftrag von IBM durchgeführt wurde. Für die Firmen hat das ernste Folgen: 42 Prozent aller Datenlecks könnten laut der Studie möglicherweise auf nicht-eingespielte Sicherheitsupdates zurückgeführt werden.
Von den von Ponemon befragten Firmen gaben nur 21 Prozent an, sie würden Sicherheitslücken zeitnah schließen. Das liegt auch an einem Mangel an Personal. Weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über eine ausreichende Personaldecke, um alle Sicherheitspatches zeitnah einzuspielen. Außerdem fehlen oft Mechanismen, um nachverfolgen zu können, ob Sicherheitslücken zeitnah geschlossen werden.
Laut der Befragung tun sich viele Firmen schwer damit, Sicherheitslücken zu priorisieren. 57 Prozent der Befragten gaben an, sie könnten schlicht nicht einschätzen, welche Sicherheitslücken die größte Gefahr für ihr Unternehmen darstellen. Dementsprechend priorisieren nur 25 Prozent der befragten Firmen Sicherheitslücken, die eine direkte Gefahr für die wichtigsten Unternehmenssysteme darstellen.
Die meisten Firmen nutzen das Common Vulnerability Scoring System (CVSS) für die Priorisierung von Sicherheitslücken. Beim CVSS bekommt jede Sicherheitslücke einen Wert zwischen null und zehn, der aus verschiedenen Faktoren berechnet wird. Frühere Forschungen zeigen jedoch, dass der CVSS-Wert ein suboptimaler Weg ist, um Sicherheitspatches zu priorisieren, da eine Lücke mit eher niedrigem Wert in der Praxis deutlich häufiger von Angreifern ausgenutzt werden könnte, als eine mit hohem CVSS-Wert.
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Zusammengefasst: Die meisten Firmen patchen zu spät oder gar nicht und CVSS ist schlecht.
Was kann man nun besser machen?