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Studie: Uber, Lyft und andere Ride-Hailing-Dienste verstopfen die Städte

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Aufstieg der Ride-Hailing-Services das Verkehrsaufkommen in Städten nicht ent-, sondern im Gegenteil belastet. Das liest sich nur auf den ersten Blick seltsam.

2 Min. Lesezeit
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Keine Entlastung durch Uber, Lyft und Co – im Gegenteil. (Bild: Photobank Gallery / Shutterstock)

Ride-Hailing-Dienste haben in weiten Teilen der Welt die klassischen Taxi-Dienstleister verdrängt. Die Platzhirsche Uber und Lyft erlauben es nahezu jedermann, sein Privatfahrzeug per App als Transportmittel zu registrieren und dann Passagiere von A nach B zu fahren, die diesen Wunsch wiederum per App geäußert haben.

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Wie Forscher der interdisziplinär besetzten Gruppe „Future Urban Mobility“ (FM) in einer jüngst veröffentlichten Studie herausfanden, führt dieses Transportmodell nicht zu weniger, sondern im Gegenteil zu mehr Verkehrsaufkommen. FM ist ein Gemeinschaftsprojekt der „Singapore-MIT Alliance for Research and Technology“ (SMART), dem US-amerikanischen „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) und der japanischen Tongji-Universität.

Arbeitshypothese: Weniger Privatfahrzeuge = weniger Verkehr

Die Arbeitshypothese der FM-Forscher lautete darauf, dass gemeinsam genutzte Fahrzeuge, wie es etwa bei Uber und Lyft der Fall ist, zu insgesamt weniger Verkehrsvolumen führen müssten. Immerhin würden Personen nur im Bedarfsfall ein ohnehin auf den Straßen befindliches Fahrzeug nutzen. Mathematische Modelle hatten den Forschern ein riesiges Einsparpotenzial errechnet.

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Zur Kontrolle der getroffenen Hypothesen untersuchten sie die Verkehrsentwicklung in großen US-amerikanischen Städten und kamen zu einem völlig unerwarteten Ergebnis. Offenbar sei das Übersetzen mathematischer Modelle in die Realität doch nicht so einfach, räumte Mitautor Jinhua Zhao bei der Vorstellung der Ergebnisse ein.

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Ride-Hailing führt zu mehr Staus im Stadtgebiet

Tatsächlich nämlich fanden die Forscher keinen Rückgang im Verkehrsvolumen, sondern einen Anstieg. Verkehrsstörungen wie Staus hatten um ein Prozent zugenommen. Deren Dauer hatte um nahezu fünf Prozent zugenommen. Hingegen hatte die Nutzung privateigener Fahrzeuge nur um ein Prozent, die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs aber um fast neun Prozent nachgegeben. Mit anderen Worten: Die Einführung von Ride-Hailing-Diensten bewirkt eine deutlich abnehmende Nutzung des ÖPNV. Gerade der ÖPNV gilt jedoch als effizienteste Lösung für den Personentransport in Ballungsräumen. Ihn zu schwächen kann nicht der Sinn der Sache sein.

Besonders negativ: Ride-Hailing statt Spaziergang

Verschärfend kommen weitere Erkenntnisse der Studie hinzu. Demnach wären ungefähr die Hälfte aller Ride-Hailing-Fahrten ohne ein entsprechendes Angebot zu Fuß, per Fahrrad, per ÖPNV oder sogar überhaupt nicht unternommen worden. Weiterhin sollen Leerfahrten einen bedeutenden Anteil an den gefahrenen Ride-Hailing-Kilometern haben. Studien zufolge soll der Anteil der Leerfahrten bis zu rund 41 Prozent betragen.

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Studienleiter Professor Mi Diao von der Tongji-Universität sieht sein Papier als Hilfe für Stadtplaner und politische Entscheidungsträger, die auf der Basis der Erkenntnisse entsprechende „Regulierungen“ vornehmen könnten.

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