Studie: Wir verbringen nur ein Viertel unserer Arbeitszeit mit richtiger Arbeit
Einer aktuellen Befragung zufolge gehen deutsche Wissensarbeiter davon aus, dass sie etwa 32 Prozent ihrer Arbeitszeit für Koordinierungsarbeit aufwenden. In Wahrheit liegt dieser Wert aber noch deutlich höher, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, die im Auftrag des Tool-Anbieters Asana durchgeführt wurde. Ganze 60 Prozent unserer Arbeitszeit, so das Ergebnis der Studie, gehen für Koordinierungsaufgaben drauf. Für die Arbeit, für die wir eigentlich ausgebildet und auch eingestellt wurden, bleiben nur 27 Prozent. Für Strategie und Planung sogar nur 13 Prozent.
Ein Zeitfresser sind ganz eindeutig Meetings. Fast zwei Drittel aller Geschäftsmeetings sind unnötig, das ist zumindest die Einschätzung der mehr als 10.000 Befragten aus sechs Ländern. Aber auch E-Mails und Diskussionen in Team-Messenger kosten Angestellte viel Zeit, die sie von ihren eigentlichen Aufgaben abhalten. Das hat auch Einfluss auf die Arbeitsdauer. Als häufigsten Grund für Überstunden nannten die Befragten die Beantwortung von E-Mails.
Ein weiterer Produktivitätskiller sind Arbeiten, die aufgrund mangelnder Kommunikation oder fehlendem Überblick mehrfach gemacht werden müssen. Mehr als fünf Stunden pro Woche verschwenden deutsche Angestellte durchschnittlich für doppeltgemachte Arbeit. Auf das Jahr gerechnet entspricht das mehr als 270 Stunden.
Mangel an Klarheit: Viele Angestellte verstehen den Wert ihrer Arbeit nicht
Offenbar mangelt es in vielen Unternehmen auch an Klarheit darüber, welche Prioritäten die Firma hat und inwieweit die Aufgaben des Einzelnen eine Rolle zur Erreichung der gesteckten Ziele spielen. Laut der Asana-Studie verstehen nur 46 Prozent der Angestellten, welchen Wert ihre Tätigkeit im Unternehmenskontext hat. Weniger als die Hälfte weiß genau, was die Ziele des jeweiligen Arbeitgebers sind, und über die jeweiligen Jahresziele wissen nur 43 Prozent der Angestellten Bescheid.
Auch sind nur 30 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihr direkter Vorgesetzter versteht, wie viel sie eigentlich zu tun haben. Das kann zur Überbelastung führen, die von den Befragten als Hauptgrund für Stress genannt wurde. Stress wiederum beeinflusst nicht nur das Privatleben der Angestellten negativ, sondern hat auch Einfluss auf ihre Arbeitsmoral. Vier von fünf Angestellten gaben an, dass sie sich ihrem Job unter Stress weniger verpflichtet fühlen. Darüber hinaus kann dauerhafter Stress aber auch ernsthafte gesundheitliche Probleme zur Folge haben.
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