10 Dinge aus dem Studium, die nichts mit der realen Arbeitswelt zu tun haben

Der Traumjob ist meist nur ein Studium weit entfernt: Diese Zeit kann als beste oder schlimmste Zeit im Leben betitelt werden. Doch kaum ist man in seiner 40-Stunden-Woche und der damit verbundenen Routine angekommen, stellt sich die Frage, warum man dem Professor an der Universität so lange zugehört hat: Denn mit dem realen Leben hat ein Studium gar nicht so viel zu tun. Wir haben Punkte herausgesucht, an denen das liegen könnte. Disclaimer: Der Artikel ist mit einem Augenzwinkern zu lesen – weder im Studium, noch im Arbeitsleben gibt es ausschließlich Vorteile.
Heute keinen Bock? Dann bleibt doch Zuhause
VWL am Freitag um acht Uhr? Wir müssen nicht lange drumherum reden. Fast niemand hat eine sonderlich große Motivation, die Vorlesung zu besuchen – und bleibt einfach ohne Konsequenzen im Bett liegen, sofern keine Anwesenheitspflicht besteht. Im Büro sieht das etwas anders aus. Auch wenn lange, anstrengende Projekte anstehen oder andere unliebsame Aufgaben auf der To-Do-Liste stehen, wird es euer Chef bestimmt nicht allzu gern sehen, wenn ihr einfach mal Zuhause bleibt. Und ja, auch die VWL-Vorlesung sollte mal besucht werden – die nächste Klausur kommt bestimmt.
Unendlich viele Möglichkeiten
In jedem Semester auf ein Neues: Kurse können gewählt werden – im besten Fall auch solche, die einen interessieren. Sprich: Halbjährlich gibt es einen neuen Stundenplan, neue Tagesabläufe und permanent neue Gesichter. Die Devise: Kein Tag wie der andere. Alltag? Kaum existent. Was im Studium schön ist, kann im Job schnell dazu führen, dass du dich vom Hamsterrad erdrückt fühlst.
Die Feedback-Kultur
Nicht selten tummeln sich in einem Studiengang um die 1.000 Studenten. Und alle wollen schnellmöglich ihre Note oder zumindest einen Sprechstundentermin beim Dozenten. Mit viel Glück hat dieser einen schon einmal gesehen – aber unwahrscheinlich ist eher, dass er euren Namen kennt oder gar eure Arbeit komplett gelesen hat. Ein ausführlicheres Feedback kannst du dir dafür im Job – je nach Unternehmensgröße – von deinem Chef oder zumindest von deinen Kollegen erhoffen. Und das ganz ohne in der Masse unterzugehen.
Oh, du schöne Freizeit!
Ein hartnäckiges Vorurteil gegenüber Studenten ist immer noch, dass sie fast immer frei haben – je nach Studiengang und Geldsituation kann sich das auch bewahrheiten. Wer zu den glücklichen Personen gehört, die im Studium vor lauter Freizeit nicht wussten, wo ihnen der Kopf steht, dürfte im Arbeitsalltag schnell die Ernüchterung erfahren. Nach drei Stunden Feierabend machen, um mit Freunden an den See zu gehen? Erklärt das mal eurem Arbeitsumfeld.
Unvergessen: Die permanente Geldnot
Viele ehemalige Studenten können noch aufzählen, was sie am Monatsende notdürftig gegessen haben, während das Konto schon fast im roten Bereich stand: Wer im Studium jeden Cent umdrehen musste, wird dankbar sein, endlich im Berufsleben angekommen zu sein und endlich eine monatliche, feste Summe auf seinem Konto zu haben. Dass davon manchmal noch Bafög oder ein Studienkredit abbezahlt werden soll, ist eine andere Geschichte – aber immerhin müsst ihr euch im Normalfall keine Gedanken mehr darüber machen, was sein wird, wenn die Waschmaschine einmal kaputt geht.
Die Sache mit den Noten
Jetzt mal im Ernst: Wie oft wurdet ihr nach eurer Abschlussnote aus dem Studium gefragt? Ein Einser-Schnitt ist toll, sagt aber nichts über deine beruflichen Fähigkeiten aus.
Theorie, Theorie, Theorie
Dass ihr euch acht Semester mit diverse Kommunikationstheorien oder Integralrechnungen herumgeschlagen habt, macht noch keine erfahrene Kommunikationswissenschaftlerin oder einen begehrten Ingenieur aus euch. Auswendig lernen ist unabdingbar im Studium, aber ob ihr diese Dinge auch wirklich praktisch umsetzen könnt – oder überhaupt benötigt – zeigt sich erst im Berufsalltag. Und im Idealfall vorher durch Praktika.
Selbstständigkeit trifft Prokrastination
Im Studium könnt ihr euch Seminare selbstständig einteilen – an sich eine gute Sache. Wenn ihr merkt, dass ihr eine Klausur nicht schaffen solltet oder eine Hausarbeit nicht rechtzeitig abgeben könnt: Gar kein Problem. Macht einen zweiten Versuch oder schiebt die Aufgaben ein Semester nach hinten. Prokrastination im Job dürfte aber schnell auffallen: Abgabetermine sollten eingehalten werden.
Kommilitonen vs. Kollegen
Gruppenarbeiten sind der Feind eines jeden Studenten. Genauso wie bestimmte Kommilitonen, mit denen ihr aus diversen Gründen einfach nicht auskommt. Während ihr letzteren mehr oder weniger gut aus dem Weg gehen könnt, ist das bei Kollegen wesentlich schwieriger: Wenn ihr weiterhin gut zusammenarbeiten wollt, solltet ihr euch um ein gutes Betriebsklima bemühen, anstatt ungeklärten Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Irgendwann ist das Studium vorbei
Die Aussicht auf ein baldiges Ende der Studienzeit kann erschreckend oder erleichternd sein, in fast allen Fällen ist die Zeit jedoch absehbar. Der neue Lebensabschnitt greifbar nahe – anders als im Job. Auch, wenn es inzwischen untypisch ist, 30 Jahre lang in der gleichen Firma zu arbeiten, solltet ihr keine Panik bei dem Gedanken haben, dass ihr erst einmal eine Weile in eurer Position bleibt – und wenn ihr dabei doch Bauchschmerzen bekommt oder nur noch an die Uni zurück wollt, solltet ihr vielleicht eines tun: Über einen Tapetenwechsel nachdenken.
Oh ja, ich kann vielen Stellen in diesem Artikel nur zustimmen. Die Uni bereitet keinen so richtig auf das Berufsleben vor. Wenn wir Bewerbungsgespräche haben merkt man schon wer nur an der Uni war und wer eine abgeschlosse Ausbildung hat. Bei ersteren Fehlt einfach das Business-Denken und das Know-How in einem Unternehmen bzgl. Prioritäten. Ich denke hier sollten die Unis nachholen.
By the way, das hier trifft es denke ich am Besten: https://www.it-madness.com/posts/153/
Ich habe übrigens erst eine Ausbildung gemacht und dann ein Studium angehängt und würde das jedem auch empfehlen. Das eine ist stark praktisch orientiert und das andere stark theoretisch. Eine gute Kombi. :)
Nein, das sollen Unis bitte nicht. Universitäten sollen nicht auf das Arbeitsleben vorbereiten, auch wenn die Umstellung auf den Bachelor genau das versucht.
Universitäten sollen Wissen produzieren, Forschung ermutigen und eigenständiges denken fördern. Keine Arbeitstiere auswerfen. Wenn überhaupt sollten sie diesen leistungs- und wirtschaftsorientierten Bachelor wieder abschaffen und zurückkehren zu den theoretischen Wurzel.