Südafrika plant Regulierung von Kryptowährungen – Kryptos seien keine Währungen
Auch wenn mit Bitcoin die erste Kryptowährung bereits vor 13 Jahren veröffentlicht wurde, herrscht in vielen Staaten weltweit noch keine Klarheit darüber, wie man den Kryptomarkt am besten reguliert. Dass zahlreiche Zentralbanken und Regierungen unterschiedliche Meinungen haben, verdeutlicht der Schritt in Südafrika. Der stellvertretende Gouverneur der South Africa Reserve Bank (SARB), Kuben Naidoo, hat bestätigt, dass das Land Kryptowährungsgesetze einführen wird. Dabei wolle man keine bestimmten Kryptowährungen bevorzugen. Man plane allerdings nicht, digitale Assets als Währungen einzustufen, wie es andere Staaten in Afrika geplant haben.
Mit Kryptowährungen könne man nichts kaufen
„Wir haben nicht die Absicht, Kryptowährungen als Währung zu regulieren, da man damit nicht in ein Geschäft gehen und etwas kaufen kann. Stattdessen hat sich unsere Sichtweise dahingehend geändert, dass wir Kryptowährungen als finanzielle Vermögenswerte regulieren. Es besteht die Notwendigkeit, sie zu regulieren und sie in den Mainstream zu bringen, aber auf eine Art und Weise, die ein Gleichgewicht zwischen dem Hype und dem notwendigen Anlegerschutz herstellt“, so Naidoo.
Wie wichtig der Anlegerschutz ist, hat im vergangenen Jahr der Fall der südafrikanischen Krypto-Börse Africrypt gezeigt. Die Gründer sind mit Kundeneinlagen von rund 70.000 Bitcoins auf der Flucht. Einen echten Schutz hatten die Nutzer der Börse nicht, weil die Regulierung fehlte.
Während Südafrika Kryptowährungen nicht als Zahlungsmittel ansieht, hat die Zentralafrikanische Republik (ZAR) den Bitcoin vor wenigen Monaten als offizielle Währung eingeführt. Einen echten Einfluss auf die Wirtschaft des Landes hatte dies allerdings noch nicht. Naidoo bezieht sich bei seiner Aussage nicht auf die technischen Aspekte, sondern darauf, dass bisher kaum Unternehmen im Land Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren.
Vorteile der Blockchain-Technologie sollen untersucht werden
Er fügte hinzu, dass abseits des Hypes um Kryptowährungen die Zentralbanken weltweit den Sektor untersuchen. Man wolle verstehen, wie die Blockchain-Technologie neben den laufenden Regulierungsbemühungen für das Finanzsystem von Nutzen sein kann. Außerdem stellte er fest, dass einige Kryptowährungen echte technologische Fortschritte bringen, die Sektoren wie den Zahlungsverkehr verbessern können.
Als Finanzprodukt werden Kryptowährungen unter das Financial Intelligence Centre (FIA) des Landes fallen. Mithilfe dieser Behörde wird die Regierung die Verwendung digitaler Vermögenswerte für Laster wie Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorismusfinanzierung überwachen.