Super Bowl: Wie das 1,8 Milliarden Dollar teure Allegiant Stadium mit Nachhaltigkeit punktet
Die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers treffen am Sonntag beim Super Bowl LVIII aufeinander. Der Spielort ist zum ersten Mal Las Vegas – genauer gesagt das Allegiant Stadium. Die erst vier Jahre alte Spielstätte wird zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben. Doch das ist nicht alles, was drinsteckt.
Die Wüstenstadt Las Vegas ist eigentlich bekannt für große Casinos, eindrucksvolle Hotels und wilde Nächte. Der Profisport steht eher weiter hinten auf der Liste. Doch die Stadt der Glückspieler:innen hat besonders hier in den letzten zehn Jahren aufgestockt. Seit 2017 zieht es immer mehr Profiteams nach Las Vegas. Mit dem Einzug der Las Vegas Raiders, als die damaligen Oakland Raiders nach Nevada zogen, brauchte es auch ein passendes Stadion.
Das steckt im Allegiant Stadium
Fast direkt auf der anderen Seite des internationalen Flughafens steht seit 2020 das 65.000 Zuschauer:innen fassende Stadion. Das Allegiant Stadium ist das erste Stadion der NFL, dessen Versorgung komplett auf erneuerbaren Energien basiert. Doch auch in vielen anderen Bereichen ist das Stadion eines der modernsten der NFL.
Die Bauweise hat sogar ein deutsches Vorbild. Das Material des Dachs ist das gleiche wie das der Außenfassade der Allianz Arena. Auf der Interstate 15 bekommen vorbeifahrende Fahrzeuge einen Bildschirm mit einer Diagonale von 84 Metern präsentiert. Und auch bei der Abfalltrennung und der Wasseraufbereitung übertrifft das Stadion die (zugegeben niedrig) gesetzten Standards der USA bei Weitem. Pro Jahr werden nach eigenen Angaben durch die Maßnahmen rund zwei Milliarden Liter Wasser eingespart.
Günstig war das Stadion natürlich nicht – eher sogar das komplette Gegenteil. Über 1,9 Milliarden US-Dollar hat das Allegiant Stadium angeblich gekostet. Damit ist es das zweitteuerste Stadion der Welt. Da so ein Preis für fast jedes Unternehmen kaum stemmbar wäre, hat ausgerechnet auch der Staat Nevada nachgeholfen. Über 750 Millionen Dollar kamen direkt aus Steuergeldern. Dass regionale Regierungen in den USA die riesigen Arenen mitfinanzieren, ist keine Seltenheit. Sie erhoffen sich dadurch höhere Tourismus-Einnahmen und ein positiveres Stadtimage. Dennoch sind die großen Subventionen, die Sport-Franchises für neue Stadien bekommen, umstritten.
Den Besucher:innen am Sonntag wird das relativ egal sein. Sie wollen in erster Linie den Super Bowl sehen, bei dem sich die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers gegenüberstehen. Wer sich noch ein Ticket über die offizielle Verkaufsseite besorgen möchte, muss auf jeden Fall mehrere Tausend Dollar dafür hinblättern.