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Superradar erkennt gefährliche Plasmablasen in der Atmosphäre in 10.000 Kilometern Entfernung

Plasmablasen in der Atmosphäre stören die Kommunikation zwischen Satelliten und Erdoberfläche – mit schlimmstenfalls tödlichen Folgen. Das chinesische Superradar Larid kann diese Anomalien jetzt über weite Strecken hinweg erkennen.

2 Min.
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Die Ionosphäre und Aurora von der ISS aus gesehen. (Bild: Nasa)

Im März 2002 starben bei einem militärischen Einsatz der US-Streitkräfte in Afghanistan drei Soldaten, weil sie ein falsches Ziel ansteuerten. Der von der Einsatzleitstelle per Funk gesendete Warnruf kam nie an.

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Plasmablasen stören Kommunikation

Wie US-Forscher:innen über ein Jahrzehnt später rekonstruieren konnten, dürften sogenannte Plasmablasen in der Erdatmosphäre den Kommunikationsblackout verursacht haben. Die Blasen stören die Kommunikation zwischen Satelliten und Erdoberfläche – was nicht nur für Militäreinsätze, sondern auch für GPS-basierten Schiffs- oder Flugverkehr gefährlich sein kann.

Seit Jahren arbeiten Forscher:innen weltweit daran, Plasmablasen frühzeitig zu erkennen, um größere Schäden zu verhindern. Dabei kommen etwa KI-Modelle zum Einsatz. In China wurde zur Erforschung der Plasmablasen das Superradar Larid (Low Latitude Long Range Ionospheric Radar) gebaut.

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Superradar: Reichweite mehr als verdreifacht

Wie die South China Morning Post berichtet, ist es chinesischen Forscher:innen jetzt gelungen, die Reichweite des Geräts auf 9.600 Kilometer zu erhöhen. Das heißt, das damit in Äquatornähe beinahe die halbe Erde abgedeckt werden kann.

Lidar hat in ersten Versuchen fast zeitgleich Plasmablasen über den Pyramiden in Ägypten und den Midwayinseln ausmachen können. Letztere liegen mitten im Pazifik, auf halber Strecke zwischen Japan und Kalifornien.

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Plasmablasen kommen besonders in Äquatornähe – vor allem in Afrika und Südamerika – und häufiger in Zeiten hoher Sonnenaktivität vor. Darüber hinaus treten sie im Frühling und im Herbst häufiger auf. Und auch die Beschaffenheit des Magnetfelds hat einen Einfluss auf die Bildung dieser Phänomene.

100 Kilometer Durchmesser

Einzelne Plasmablasen können einen Durchmesser von rund 100 Kilometern erreichen, wie die Futurezone schreibt. Durch das Entstehen mehrerer Blasen am selben Ort können die Störfelder aber auch deutlich größer werden.

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Und so entstehen Plasmablasen: Wenn die Ionosphäre der Erdatmosphäre am Abend und in der Nacht nicht mehr von den Sonnenstrahlen ionisiert werden, ordnen sich die Ionen neu. In tieferen Lagen vollzieht sich dieser Prozess schneller.

Blasen bilden sich nachts

Hier bilden die Ionen eine weniger dichte Schicht, die durch die noch dichteren Schichten nach oben steigen kann – ähnlich wie Kohlensäure im Mineralwasser. An den Rändern der Blasen entstehen Turbulenzen. Diese stören dann die Radiowellen und damit den Empfang von möglicherweise wichtiger Kommunikation.

18 atemberaubende Bilder der Erde aus dem Weltall Quelle: NASA

Dies kann nur durch ein rechtzeitiges Erkennen und entsprechende Warnungen verhindert werden. Die chinesischen Forscher:innen haben sich daher dafür ausgesprochen, weitere Larid-Systeme zu errichten, um die Abdeckung zu erhöhen.

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