
Nasa-Mitarbeiter:innen beobachten Sonnenfinsternis von 2017. (Foto: Nasa/Josh Krohn)
Bei einer totalen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen Sonne und Erde und verdunkelt mit dem Schatten einen Teil davon. Ein solches Himmelsschauspiel ist am 8. April 2024 über Nordamerika zu beobachten. Dabei wird der Kernschatten mehrere Bundesstaaten der USA überqueren.
Nasa: Totale Sonnenfinsternis im Fokus
Die US-Raumfahrtorganisation Nasa ist schon seit Monaten mit Vorbereitungen beschäftigt. Zum einen will sie das Phänomen der Bevölkerung mit längeren Erklärstücken und Spielen wie Snap it! näherbringen. Zum anderen sind einige Missionen geplant, die die Besonderheiten der Sonnenfinsternis ausnutzen.
Ein solches Unterfangen ist der Start von drei Höhenforschungsraketen, die im Abstand von jeweils 45 Minuten vor, während und nach der Sonnenfinsternis nach oben geschickt werden sollen.
Daten sammeln in der Ionosphäre
Die Raketen sollen Daten sammeln, die Forscher:innen zeigen, inwieweit das fehlende Sonnenlicht Störungen in der Atmosphäre auslöst. Grund ist die Befürchtung, dass dadurch etwa Kommunikationssysteme in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Besonders interessant ist für die Nasa-Wissenschaftler:innen dabei die Ionosphäre. Dieser oberste Teil der Erdatmosphäre beginnt in ungefähr 90 Kilometern Höhe und geht bei rund 500 Kilometern in den Weltraum über. Die dort befindlichen Teilchen werden durch die Sonne ionisiert, das heißt: geladen.
Verschwindet die Sonne, wie eben jetzt bei der Sonnenfinsternis, gehen die Teilchen wieder in einen neutralen Zustand über. Das könnte Funksignale, die auf ihrem Weg von den im Orbit befindlichen Satelliten zur Erde in der Ionosphäre reflektiert und gebrochen werden, beeinflussen.
Kommunikation muss reibungslos funktionieren
„Das Verständnis der Ionosphäre und die Entwicklung von Modellen, die uns helfen, Störungen vorherzusagen, sind entscheidend, um sicherzustellen, dass unsere zunehmend kommunikationsabhängige Welt reibungslos funktioniert“, erklärt Missionsleiter Aroh Barjatya vom Space and Atmospheric Instrumentation Lab.
Bisher wissen Forscher:innen noch nicht alles über den Einfluss der Sonne. Schließlich werden die Partikel auch von anderen Prozessen beeinflusst. Daher ist eine totale Sonnenfinsternis der perfekte Zeitpunkt für die Sammlung entsprechender Daten.
Ballons und Bodenradar unterstützen Raketen
Entsprechend wichtig ist daher auch der zeitliche Abstand, mit dem die Raketen losgeschickt werden, wie die Nasa mitteilt. Zusätzlich zu den Nasa-Raketen werden weitere wissenschaftliche Untersuchungen der Ionosphäre durchgeführt, etwa mit Ballons oder bodengestützten Radarmessungen.
Die Nasa überträgt die Sonnenfinsternis im Livestream, sodass wir auch hierzulande dem Phänomen beiwohnen können. Während des Streams soll auch der Start der Raketen erwähnt werden. Wem das nicht reicht, der:die kann die Raketenstarts hier live verfolgen.
SONNENFINSTERNIS – Gedicht
Seit Menschen sind auf dieser Welt,
schauen sie hoch zum Himmelszelt.
Wir blicken zu Mond und Sternen,
sind den Planeten auf der Spur;
reisen zu des Weltalls Fernen,
wenn auch mit Teleskopen nur.
Sonne und Mond, diese beiden
sind uns lieb zu allen Zeiten.
Der Sonnenschein ist ein Segen,
so kann sich das Leben regen.
Ohne Mond kämen wir in Not,
er hält die Erdachse im Lot.
Zentralgestirn und Erdtrabant
zeigen sich heute im Verband.
Das Rendezvous am Firmament,
ein nicht alltägliches Event.
Nur bei Neumond zu verfolgen,
wenn denn mitspielen die Wolken.
Astronomie live dargebracht,
hier braucht es keine dunkle Nacht.
Luna verdeckt das Sonnenlicht,
weltweit zu sehen leider nicht.
Himmelsmechanik strikt nach Plan,
Amerika ist diesmal dran.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen