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Davos: Mehr als 100 Superreiche fordern weltweite Vermögenssteuer

Eine Gruppe von mehr als 100 Personen mit hohen Vermögen hat heute einen offenen Brief an die Regierungen und Wirtschaftsführer der Welt veröffentlicht. Sie fordern eine dauerhafte Vermögensbesteuerung zu Zwecken des Gemeinwohls.

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Superreiche wollen freiwillig Vermögenssteuer zahlen. (Foto: Shutterstock/Sebra)

Die superreichen Unterzeichnenden des Briefs der Initiative In Tax We Trust wollen mit der beständigen Vermögensbesteuerung dafür sorgen, dass die extreme soziale Ungleichheit verringert wird. Zudem sollen die so entstehenden Einnahmen für eine nachhaltige und langfristige Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen wie der Gesundheitsversorgung eingesetzt werden.

Coronapandemie verschärft soziale Ungleichheit massiv

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Damit schließt sich die Initiative einem wachsenden Chor von Stimmen aus aller Welt an, die angesichts der wenigen, aber sehr deutlichen Coronapandemiegewinnler eine stärkere Besteuerung großer Vermögen fordern. So hatten die Pandemieeffekte dafür gesorgt, dass die zehn reichsten Menschen der Welt ihre Vermögen auf einen schwindelerregenden Gesamtwert von 1,5 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt haben. Damit verfügen die 2.660 Milliardärinnen und Milliardäre der Welt nun über ein Vermögen, das in etwa der Größe der chinesischen Wirtschaft entspricht. Das hat die Nothilfeorganisation Oxfam ausgerechnet.

Auf dieser Basis kommt eine neue Analyse der Fight Inequality Alliance, des Institute for Policy Studies, von Oxfam und der Patriotic Millionaires zu dem Ergebnis, dass schon eine Vermögenssteuer, die bei Millionenvermögen mit nur zwei Prozent jährlich beginnt und bei Milliardenvermögen auf lediglich fünf Prozent jährlich ansteigt, 2,52 Billionen Dollar pro Jahr einbringen würde. Dies wäre genug, um:

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  • 2,3 Milliarden Menschen aus der Armut zu befreien;
  • genügend Impfstoff für die ganze Welt herzustellen und;
  • eine universelle Gesundheitsversorgung und sozialen Schutz für alle Bürger der Länder mit niedrigem bis mittlerem Einkommen – immerhin 3,6 Milliarden Menschen – zu gewährleisten.

Mehr Reiche als gedacht kumulieren mehr Reichtum als gedacht

In ihrem Schreiben erklären die Superreichen, dass die Welt in den letzten zwei Jahren unermessliches Leid erfahren habe, während die Reichsten ihren Reichtum während der Pandemie weiter steigern konnten. Dabei hätte nur eine Minderheit ihren gerechten Anteil an Steuern gezahlt. Die Gruppe fordert die Regierungen auf, „uns, die Reichen, zu besteuern, und zwar jetzt“.

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Die Analyse weist beachtliche Zahlen aus:

  • 3,6 Millionen Menschen verfügen über ein Vermögen von mehr als fünf Millionen Dollar – insgesamt 75,3 Billionen Dollar.
  • 183.000 Menschen besitzen 50 Millionen Dollar oder mehr – insgesamt 36,4 Billionen Dollar
  • 2.660 Milliardärinnen und Milliardäre verfügen über ein Gesamtvermögen von 13,76 Billionen Dollar.

Angst vor dem „Endspiel“

Der offene Brief kommt anlässlich der einwöchigen „Davos Agenda“ des Weltwirtschaftsforums, bei der die Teilnehmenden kritische globale Herausforderungen und Lösungen diskutieren sollen. Zu den prominenten Unterzeichnern gehören die amerikanische Filmproduzentin und Erbin Abigail Disney, der dänisch-iranische Unternehmer Djaffar Shalchi, der amerikanische Unternehmer und Risikokapitalgeber Nick Hanauer und die österreichische Studentin und Erbin Marlene Engelhorn.

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Völlig uneigennützig ist der Aufruf schlussendlich nicht. Die Unterzeichnenden fürchten nämlich die Wiederholung einer Geschichte, die „ein ziemlich düsteres Bild davon zeichnet, wie das Endspiel extrem ungleicher Gesellschaften aussieht“. Was der Brief unbehandelt lässt, ist die latente Neigung der Regierungen auf der Welt, Steuergelder nicht wirtschaftlich zu verwenden. Das ist auch eines der Hauptargumente reicher Gegner des Ansatzes.

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