Dieses Tech-Startup war 1,4 Milliarden wert – und wird jetzt für 1.000 Dollar verscherbelt

Spektakuläre Startup-Pleite in China. (Foto: KHARCHENKO VLADIMIR/Shutterstock)
Zu seinen Investoren gehören auch hierzulande bekannte Konzerne wie Wechat-Eigner Tencent oder der chinesische Uber-Konkurrent Didi Chuxing. Im Jahr 2018 sammelte das 2014 gegründete Startup Renrenche in einer von Goldman Sachs angeführten Finanzierungsrunde noch 300 Millionen US-Dollar ein – und stieg mit einer Bewertung von 1,4 Milliarden Dollar zum Einhorn auf. Zwei Jahre später ist die Pekinger Autohandelsplattform offenbar pleite und könnte jetzt zum Schrottpreis verkauft werden, wie Bloomberg berichtet.
58.com greift nach Renrenche-Resten
Demnach ist der milliardenschwere Online-Kleinanzeigenanbieter 58.com an den wichtigsten Firmenresten von Renrenche interessiert – und soll 10.000 Hongkong-Dollar (1.290 Dollar) dafür zahlen wollen. Insidern zufolge gehört zu dem Deal aber auch, dass 58.com Schulden im Wert von vier Millionen Dollar in China stemmt. Noch ist die mögliche Übernahme aber nicht in trockenen Tüchern. Ein Abbruch der Verhandlungen soll jederzeit möglich sein.
Renrenches (finanzieller) Niedergang dürfte vor allem in der starken Konkurrenz durch Firmen wie Uxin und Guazi.com begründet sein. Letzterer wird von Softbanks Vision Fund unterstützt. Darüber hinaus hat auch die Coronakrise im Frühjahr auf die Performance gedrückt. Die Kassen des einstigen Milliarden-Startups sind offenbar mittlerweile so leer, dass einer der Geldgeber, Argyle Street Management, laut Bloomberg auf den Cayman-Inseln gegen Renrenche klagt, um einen 15 Millionen Dollar schweren Kredit zurückzubekommen.
Investoren diskutieren Alternativen
Der Rechstsstreit könnte sich negativ auf die Übernahmepläne von 58.com auswirken. Allerdings sollen die großen Investoren ohnehin noch über mögliche Alternativen diskutieren. Tencent, das auch in 58.com investiert ist, soll den Insidern nach jedenfalls grünes Licht gegeben haben. Damit wäre eine der bisher spektakuläreren Startup-Pleiten, die bisher aus China bekannt sind, in Sack und Tüten. Der Fall erinnert an die Pleiten der Bikesharing-Anbieter Mobike oder Ofo.
Wenn allein in diesem Artikel mindestens drei unterschiedliche Schreibweisen des Firmennamens auftauchen, wundert es mich nicht, dass das Unternehmen langfristig keinen Erfolg hatte…