Ihr Techniker kommt zwischen 0 und 24 Uhr: Vodafone macht Telekom Vorwürfe
Wer einen neuen Internetanschluss benötigt, ist auch auf einen fachkundigen Techniker angewiesen, der diesen schaltet. Auch bei der Deutschen Telekom passiert das nicht immer sofort. Konkurrent Vodafone wittert dahinter System. Vodafone selbst mietet Leitungen der Telekom und ist somit auch auf die Dienstleistungen des Wettbewerbers angewiesen. Wo ein neuer Anschluss geschaltet werden muss, muss ein Telekom-Techniker vorbeischauen. Egal, ob der Kunde sein Internet über Vodafone bezieht oder nicht.
Laut Andreas Laukenmann, Privatkundenchef bei Vodafone, kommt es immer noch häufig vor, dass die eigenen Kunden lange oder gar vergeblich auf einen Telekom-Techniker warten müssten, der ihnen den Anschluss freischalten würde. Kunden der Telekom würde jedoch mit den gleichen Problemen schneller geholfen werden. Das berichtet er gegenüber der Welt am Sonntag. Dabei ist die Telekom dazu verpflichtet, alle Kunden gleich zu behandeln. Ganz egal, wo sie unter Vertrag stehen.
Am Ende sieht niemand die Schuld bei sich
Aus Sicht von Vodafone kam es zu vielen Vorfällen, sodass sich das Unternehmen dazu entschied, sich mit einem Brief an Bundes- und Landespolitiker zu wenden. So soll Druck auf die Bundesnetzagentur ausgeübt werden. Diese soll in der nächsten Regulierungsverfügung für die schnelleren Glasfasernetze noch eindeutiger festlegen, wie Anbieter sich in derartigen Fällen zu verhalten haben.
Laut des Schreibens seien Vodafone-Kunden aufgrund mangelnder Mitarbeiter-Ressourcen seitens der Telekom oder nicht ausreichend geeigneter IT-Systeme weit über die vertraglich vereinbarte Bereitstellungsfrist hingehalten worden. Für Vodafone bedeutete dies oftmals eine Stornierung der bestellten Anschlüsse, die kurz darauf von der Telekom bei den gleichen Kunden eingerichtet wurden. Vorwürfe, die die Telekom massiv abstreitet. Der Konzern ließ mitteilen, dass er alle Kunden gleich behandle und Vodafone-Kunden dank einer Schnittstelle im Telekom-System jederzeit freie Termine einsehen und buchen können würden. Die Telekom schob dazu noch nach, dass Vodafone selbst allerdings noch nicht die notwendigen technischen Voraussetzungen geschaffen habe, um die Schnittstelle vollumfänglich zu nutzen.